Gottfried Semper

        1848         1879

 

Deutscher Architekt und Kunsttheoretiker; Sohn eines wohlhabenden Wollwarenfabrikanten; wurde nach Studien in Göttingen, München und Paris und längeren Reisen nach Italien und Griechenland 1834 Leiter der Bauschule an der Dresdner Kunstakademie. 1849 emigrierte Semper wegen seiner Teilnahme an der Märzrevolution nach Paris, 1851 nach London, wo er u.a. als Berater bei der Gründung des ersten Kunstgewerbemuseums (1852), des späteren Victoria and Albert Museum, tätig war. Ab 1855 lehrte er am Polytechnikum in Zürich, ab 1869 arbeitete er zusammen mit Carl von Hasenauer, mit dem er sich später überwarf, an den Plänen für die Ringstraße in Wien, wohin er 1871 berufen wurde. Semper war der bedeutendste deutsche Architekt seiner Zeit. Das Ideal des klassizistischen Baustil ersetzte er durch den Stil der italienischen Renaissance. Sein Hauptwerk ist das heute 1.300 Plätze bietende Dresdner Opernhaus, daher Semperoper genannt, (erbaut von 1838 bis 1841, 1869 abgebrannt, von 1871 bis 1878 Neuaufbau, 1945 ausgebrannt und schließlich von 1977 bis 1985 rekonstruiert), ein in Konzeption und Ausführung richtungsweisendes Gebäude. Zusammen mit Richard Wagner konzipierte Semper auch das Projekt eines Bühnenfestspielhauses in Form eines Amphitheaters für München (1864-66). Eine freiere und stärker barocke Gliederung und Fassadengestaltung kennzeichnen Sempers späte Werke in Wien.

Verheiratet war Semper, der auf einer Reise nach Italien starb, seit 1835 mit der Majorstochter Bertha, née Thimmig; das Paar hette sechs Kinder, darunter die Söhne Emanuel und Manfred, die beide später selber Architekten wurden.

Bauten u.a.: Neubau der Hofburg (Entwurf 1871, Ausführung 1881-94), Naturhistorisches und Kunsthistorisches Museum (1871-91), Burgtheater (1874-88).

Auszeichnungen u.a.: Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1875)

Semperoper in Dresden (kolorierte Aufnahme aus dem Jahre 1883)

Innenraum des Hoftheaters (erste Semperoper) in Dresden, Zuschauerraum

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Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Balthasar Permoser

Deutscher Bildhauer; erhielt seine Ausbildung in Salzburg und Wien, lebte lange in Italien und wurde 1689 vom sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. als Hofbildhauer nach Dresden berufen, wo er ab 1711 die Skulpturen des Zwingers schuf. Seine Kunst ist das wichtigste Verbindungsglied zwischen der italienischen und deutschen Barockskulptur. Unter seinen zahlreichen anderen Arbeiten ragen hervor: Jahreszeiten und mythologische Figuren (Kleinbildwerke aus Elfenbein, u.a. Dresden [Grünes Gewölbe] und Braunschweig [Museum]), die Apotheose des Prinzen Eugen (1718-21; Wien, Österreichisches Barockmuseum) und die monumentalen Gestalten der Kirchenväter Augustinus und Ambrosius (1725) für den Hochaltar der Dresdner Hofkirche. Permoser gilt neben Andreas Schlüter (*1662, †1714) als wichtigster deutscher Barockbildhauer.

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Bilder: Günter Strack

Dresden, Alter (Innerer) Friedhof

Julius Schnorr von Carolsfeld

Selbstbildnis  

Deutscher Maler und Zeichner; Vater des bedeutenden Wagner-Sängers Ludwig Schnorr von Carolsfeld, der 1865 bei der Uraufführung die Titelpartie in Tristan und Isolde sang; zunächst von seinem Vater ausgebildet, besuchte er ab 1811 die Wiener Akademie. 1817 reiste er nach Rom und schloß sich ein Jahr später dort den Nazarenern an. In Rom entstand 1819 auch sein Genrebild Die Hochzeit zu Kanaa, das die Bewunderung des bayerischen Kronprinzen Ludwig (des späteren König Ludwig I.) erregte. Von 1822 bis 1827 malte er die Ariost-Fresken im Casino Massimo. 1827 wurde er Akademieprofessor in München, 1847 in Dresden, dort auch Jesu Tod am KreuzeGaleriedirektor. Seine Wandgemälde in der Münchener Neuen Residenz, die er im Auftrag Ludwigs I. mit Szenen aus der Nibelungensage ausschmückte, lassen deutlich Einflüsse der Historienmalerei erkennen. Bedeutender sind jedoch seine zahlreichen Zeichnungen (Römisches Porträtbuch, 1819-26; Die Bibel in Bildern, 240 Holzschnitte, 1825 folgende, 1852-60 veröffentlicht).

Inschrift:

O Ehrenburg sei nun gegrüßet mir
Thu auf der Gnaden Pfort
Wie große Zeit hat mich verlangt nach dir
Eh ich bin kommen fort
Aus jenem bösen Leben
Aus jener Nichtigkeit
Und mir Gott hat gegeben
Das Erb der Ewigkeit.
 

Die Verkündigung (1818)

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Dresden, Alter Annenfriedhof

Max Liebermann

      1899      1904

Deutscher Maler und Grafiker; Sohn eines wohlhabenden jüdischen Industriellen; immatrikulierte sich nach dem Abitur an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin für die Studienrichtung Chemie, jedoch ohne ernsthaft zu studieren; vielmehr widmete er sich seinem Hobby, der Malerei. In Berlin lernte er Wilhelm Bode kennen, seinen späteren Förderer und Direktor des Kaiser-Friedrich-Museums. Schließlich wurde er im Januar 1868 wegen “Studienunfleißes“ zwangsexmatrikulierte. Seine Eltern ermöglichten ihm daraufhin den Besuch der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar. 1871 hielt er sich in Düsseldorf auf, und nach seiner Rückkehr von dort entstand sein erstes großes Gemälde Die Gänserupferinnen (1871-72). Nach dem Deutsch-Französischen Krieg, in dem er als Sanitäter bei Metz diente, hielt sich von 1873 bis 1878 in Paris auf, wo ihn Gustav Courbet und Jean-Francois Millet beeinflußten. In seiner Münchener Zeit von 1878 bis 1884 erhielt er Anregungen von Wilhelm Leibl. 1884 ließ er sich wieder in Berlin nieder. Ab 1874 verbrachte er die Sommermonate häufig in den Niederlanden (Bekanntschaft mit Jozef Israels, *1824, †1911), wo viele seiner Bilder entstanden. 1898 gründete er mit Walter Leistikow die Berliner Sezession, arrangierte die erste Ausstellung der Modernen in Berlin und avancierte zum “Kunstpapst”. Von 1920 bis 1933 war er Präsident der Preußischen Akademie der Künste; als solcher nahm Liebermann, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Impressionismus, umstrittene Künstler wie z.B. Heinrich Zille und Käthe Kollwitz, als Mitglieder auf; seine Toleranz schaffte jedoch auch Feinde, so daß er seine gewohnheitsmäßigen Spaziergänge im Tierpark zeitweise nur unter Polizeischutz unternehmen konnte.

Selbstportrait (1934)

Seine Stadtwohnung am Pariser Platz 7 - direkt neben dem Brandenburger Tor - war Anziehungspunkt für viele seiner Bewunderer. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Liebermann von den Nationalsozialisten verfemt und verbrachte seine letzten Lebensjahre verbittert in seiner Wannseer Villa; seine Frau, Martha, née Markwald (*1857, †10.3.1943), mit der er seit 1884 verheiratet war, nahm, als sie am 5.3.1943 von den Nazis aufgefordert wurde, sich zur Deportation bereit zu halten, das Schlafmittel Veronal und starb im jüdischen Krankenhaus.

Werke u.a.: Altmännerhaus in Amsterdam (1880; Stuttgart, Staatsgalerie), Badende Knaben (1898; München), Judengasse in Amsterdam (1905; Köln, Wallraf-Richartz-Museum), Der Garten des Künstlers in Wannsee (1918; Hamburg, Kunsthalle).

 

Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus (1881/1882)

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Berlin, Jüdischer Friedhof, Schönhauser Allee

Carl Philipp Franz Keil

 

 

Architekt und Bildhauer; bildete sich unter dem Hofbildhauer Emil Hopfgarten in Biebrich, ging 1857 mit einem Stipendium des Herzogs von Nassau zu Friedrich Drake nach Berlin, unternahm anschließend Studienreisen nach Antwerpen, Kopenhagen und Paris. Seine ersten selbständigen Werke waren ein großes Wappen für einen Palast in Wiesbaden und Reliefs der vier Jahreszeiten für einen Speisesaal. Bekannter wurde er 1865 durch zwei kolossale Herolde als Fackelträger am Schloß Schaumburg/Lahn, die ihm die Goldene Medaille eintrugen. Es folgten dann als seine bedeutendern Arbeiten: die Büste des Kaisers Wilhelm I. an der Fassade der Wilhelms-Heilanstalt in Wiesbaden, das Relief an der Westseite des Siegesdenkmals in Berlin mit der Schlacht bei Sedan und der bekannten Übergabe des Briefs an König Wilhelm - wofür ihm der Titel Professor verliehen wurde -, das meisterhafte eherne Kriegerdenkmal in Bremen mit den um das runde Postament sich herumziehenden Hauptmomenten des Kriegs (1875), die kolossale Bronzestatue Kaiser Wilhelms am Portal des Rathauses zu Berlin und die 1880 dort aufgestellte eherne Statue des Feldmarschalls Wrangel.

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2006

Wiesbaden, Nordfriedhof

Bild: Josef Aschenbrenner (08/2005)
Bild: Dieter Müller (2004)
Bild: Dieter Müller (2004)

Michelangelo Merisi da Caravaggio

Italienischer Maler; gesicherte einzelheiten über sein frühes Leben gibt es nicht. Vermutlich verbrachte er mehrere Jahre in Mailand als Schüler von Simeone Peterzano. Etwa 1592 kam er nach Rom, wo er hauptsächlich Früchte- und Blumenstilleben schuf, die alle verlorengegangen sind. Er schuf aber auch Genrebilder, so im Auftrag des Kardinals Francesco del Monte, seines ersten wichtigen Förderers in Rom, Die Musikanten (um 1591/92). Beauftragt von Kardinal Matteo Contarelli, malte er um 1600 eine Kapelle in der Kirche San Luigi dei Francesi in Rom mit Szenen aus dem Leben des heiligen Matthäus aus. Um 1601 erhielt er einen weiteren Auftrag zur Ausschmückung der Kirche Santa Maria del Popolo, für die er die beiden Gemälde Bekehrung des Saulus und Die Kreuzigung Petri schuf. 1606 floh er, um einer drohenden Hinrichtung zu entgehen, nach Neapel (Caravaggio, berüchtigt für seinen Jähzorn und seine Gewaltausbrüche, hatte im Mai 1606 einen jungen Mann - möglicherweise im Streit - erschlagen). In Neapel schuf er bedeutende Werke, so die Geißelung Christi in an Domenico Maggiore. Ende des Jahres reiste er nach Malta weiter, wo er das Portrait des Großmeisters des Ordens, Alof de Wignacourt, malte und zum Ritter des Malteserordens ernannt wurde. Nachdem er im Oktober 1608 erneut verhaftet und ins Gefängnis geworfen worden war, gelang ihm die Flucht nach Sizilien. In der alten Handelsstadt Syrakus schuf er mehrere monumentale Altarbilder, u.a. das Begräbnis der heiligen Lucia (1608) und die Auferweckung des Lazarus (1609). Caravaggio starb angeblich bei einem Versuch nach Rom zurückzukehren am Strand in der Nähe von Porto Ercole in der Toskana an den Folgen einer Bleivergiftung (bislang hatte man als Todesursache eine fieberhafte Erkrankung angenommen).

Die von Caravaggio entwickelte Hell-Dunkel-Malerei begründete einen neuen, an der Natur orientierten Stil in der Malerei (Caravaggismus) mit starkem Einfluß u.a. auf Rubens, Rembrandt, Velázquez.

Werke u.a.: Bacchus (~1595), Die Bekehrung des Saulus, Kreuzigung Petri (beide 1600/01), Amor als Sieger (1602), Madonna dei Palafrenieri (~1604/05), Tod Mariä (~1605/06), Die Gefangennahme Christi (vor 1606), Rosenkranzmadonna (~1606/07).

 

Abendmahl in Emmaus (1601)

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Hinweis: Die sterblichen Überreste Caravaggios galten als verloren. Erst 2010 wurde Knochen, die in einer Friedhofskirche in Porto Ercole in der Toskana gefunden wurden, als die seinen identifiziert. 1956 hatte man die Knochen zusammen mit anderen aus ca. 200 Gräbern des Friedhofs von Porto Ercole exhumiert und in der Krypta der Kirche gelagert.

Porto Ercole (Toskana)

Bilder: Heiki Bockstiegel (04/2007)
Bild: Thomas Haas (09/2011)

Ludwigsburg, Alter Friedhof

August Louis Tuaillon

um 1905

Deutscher Bildhauer und Medailleur; Sohn eines Beamten französischer Abstammung; .besuchte von 1879 bis 1881 die Hochschule für Bildende Künste in Berlin und arbeitete 1882/83 als Meisterschüler in der Werkstatt des Bildhauers Reinhold Begas. Die Jahre 1883 und 1884 verbrachte er in Wien, wo er im Atelier des Bildhauers Rudolf von Weyr tätig war. Anschließend hielt er sich von 1885 bis 1902 in Rom im Kreis um Hans von Marées und Adolf von Hildebrand auf, 1906  wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und im selben Jahr als Professor an die Berliner Kunstakademie berufen, an der er ab 1907 ein Meisteratelier für Bildhauer leitete.

Tuaillon schuf zahlreiche Großplastiken, darunter die Reiterstandbilder Kaiser Friedrichs III. (1911) und Kaiser Wilhelms II. (1910) auf der Hohenzollernbrücke in Köln oder das Reiterstandbild König Friedrich Wilhelms III. (1918), sein letztes Werk, das erst 1935 im Schloßgarten zu Merseburg aufgestellt wurde. Er schuf aber auch andere Standbilder wie die Amazone zu Pferde im Berliner Tiergarten (1890-95) oder die Skulpurengruppe Der Rosselenker (1902) in den Wallanlagen in Bremen-Mitte.

Auszeichnungen u.a.: Ehrendoktorwürde der Berliner Universität (1910), Orden Pour Le Mérite (1912, Friedensklasse).

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Kunigunde Sophie Ludovike Simanowiz née Reichenbach

                     

Deutscher Malerin; Tochter eines Feldscher (Militärarzt); 1762 zog die Familie nach Ludwigsburg. Als die Familie Schiller 1766 dorthin zog, lernte sie Friedrich Schiller, dessen Vater Offizier und auch Wundarzt war, und seinen Schwestern kennen und wuchs mit ihnen auf. Insbesondere mit seiner Schwester Christophine und deren jüngerem Bruder Friedrich verband sie eine lebenslange Freundschaft.

Da Mädchen und Frauen der Zugang zu den Kunstakademien und -schulen verwehrt war, erhielt Ludovike 1776 in Stuttgart bei dem württembergischen Hofmaler und Kunstprofessor der Hohen Carlsschule, Nicolas Guibal, Privatunterricht. Mit finanzieller Unterstützung von Herzog Carl Eugen und der württembergischen Herzogin Franziska von Hohenheim, konnte sie nach Paris reisen, um sich dort weiterzubilden. 1788 kam sie an den würtembergischen Hof und erhielt den Auftrag, die Mitglieder der Herzogsfamilie zu portraitieren. 1791 reiste sie erneut in das jetzt revolutionäre Paris und war Augenzeugin der Erstürmung der Tuilerien am 10.8.1792. Erst im Frühjahr 1793, nachdem sie einen entspr. Passierschein erhalten hatte, konnte sie der äußerst gespannten politischen Situation entkommen und in die Heimat zurückkehren. 1793/94 fertigte sie Portraits der Familie Schiller. 1798 zog sie mit ihrem Mann Franz Simanowiz, einem Offizier, den sie im Mai 1791 geheiratet hatte, nach Stuttgart. Ihn pflegte sie die nächsten 28 Jahre, nachdem er aufgrund eines im Jahre 1799 erlittenen Schlaganfalls nicht mehr gehen konnte. Zur Aufbesserung der Haushaltskasse gab sie Malunterricht und nahm auch Schülerinnen in ihrem Haus auf. Wenige Monate nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1827 starb auch sie.

pinxit Ludovike Simanowiz (1794)

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Bilder: Hajo Rackel (02/2017)

Berlin-Wedding, Urnenfriedhof am Ruheplatz, Gerichtsstr.

René Gruau  eigentl. Renato Zavagli Ricciardelli delle Caminate

 

 

Italienischer Modezeichner; blieb nach der Trennung seiner Eltern bei seiner Mutter, deren Mädchennamen er annahm. Er begann seine berufliche Karriere, als bereits seine ersten Entwürfe, die er für Mailänder Magazine entwarf, zum Erfolg wurden und bald schon auch in Zeitschriften mehrerer Länder abgedruckt wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begleitete er den Aufstieg der französischen Mode künstlerisch. Mit seiner Arbeit als Modezeichner erreichte er Ende der 1950er Jahre den Höhepunkt seines Schaffens und erlangte weltweite Bekanntheit, als er. für Christian Dior, zu dem er ein besonders enges Verhältnis hatte und auch Werbeplakate für ihn schuf; revolutionär waren die Motive für den Duft Miss Dior ein Plakat zeichnete, das keinen Flakon zeigte, sondern eine Assoziation des Duftes rein graphisch schuf. Zu den berühmtesten Bildern der Modeillustration. zählt bis heute sein Motiv des Dior-Lippenstifts Rouge Baiser, das die Konturen einer Frau mit roten Lippen und einer schwarzen Augenbinde zeigt. In seinen weiteren Arbeiten strebte Gruau, der auch für Hubert de Givenchy und Balenciaga zeichnete, immer weiter nach Reduktion:

In den 1970er Jahren zeichnete er weiterhin Modeplakate und Titelbilder für Modemagazine, entwarf jetzt aber auch Theaterkostüme.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (02/2017)

Rimini, Cimitero di Rimini

Giovanni Antonio Canal gen. Canaletto

 

Italienischer Maler und Radierer; erhielt seine Ausbildung, besonders hinsichtlich der perspektivischen Darstellung, von seinem Vater .Bernardo Canal, ein Maler von Theaterdekorationen im Stil des Hochbarock. Auch Canaletto begann seine berufliche Karriere zunächst als Theaterdekorationsmaler. Inspiriert von den Werken des römischen Malers Giovanni Paolo Panini, der diverse Ansichten von Rom schuf, begann er selber, Ansichten des täglichen Lebens der Römer zu schaffen. Nachdem er 1517 nach Venedig zurückgekehrt war, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbringen wird, spezialisierte er sich v.a. auf Veduten. hauptsächlich von Venedig. Abnehmer dieser Veduten, d.h. detaillierte topographische und perspektivische Stadtansichten, stießen insbesondere bei den reichen Touristen aus dem europäischen Norden auf großes Interesse, die die seinerzeit beliebte “Grand Tour" durch Europa absolvierten. Nachdem aufgrund des Österreichischen Erbfolgekrieges v.a. erheblich weniger englische Touristen die Lagunenstadt besuchten, reiste Canaletto nach England, wo er mit mehreren Unterbrechungen bis 1755 blieb und hauptsächlich Landschaften und Landsitze für englische Sammler malte. Außerdem war er auch in Rom tätig.

1763 wurde er Mitglied der Accademia in Venedig .

 

Schleuse von Dolo (unten: Detail)

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Bild: Didier Descouens (11/2016) Wikipedia.it
Bild: Didier Descouens (11/2016) Wikipedia.it

Venedig, Chiesa di San Lio

Eileen Gray  née Eileen Kathleen Moray Smith

 

Irische Innenarchitektin und Designerin; jüngstes von fünf Geschwistern; studierte von 1898 bis 1902 an der Slade School of Art in London und hielt sich anschließend bis 1905 in Paris auf, wo die École Colarossi und die Académie Julian besuchte, bevor sie .1907 dauerhaft nach Paris übersiedelte und sich dort der japanischen Lacktechnik zuwandte, mit der sie Möbel und Paravants dekorierte. Auch während des Krieges blieb die Irin in Frankreich und arbeitete in Paris als Lastwagenfahrerin.; allerdings hielt sie sich 1915 bis 1917 Sougawara, einem ein japanischer Lackkünstler, für zwei Jahre in London. 1922 nahm sie mit großen Erfolg an der Ausstellung der Union des Artistes Modernes teil, so daß sie beschloß eine eigene Werkstatt zu gründen, in der sie die von ihre entworfenen Möbel, Lampen und Teppiche sowie ihre Lackarbeiten präsentierte, die die Aufmerksamkeit und Bewunderung Le Corbusiers hervorriefen. Durch ihn beeinflußt, entwarf sie ihr erstes eigenes Haus, die Villa Tempe a Pailla, das sie zwischen 1932 und 1934 in Castellar (Dép. Alpes-Maritimes) erbauen ließ. Zuvor hatte sie bereits zwischen 1925 und 1929 die gemeinsam mit dem rumänischen Architekten Jean Badovici geplante Villa mit der Bezeichnung E.1027 (auch Maison en Bord de Mer) in Roquebrune-sur-mer an der Französischen Riviera errichtet.

Eileen Gray gehört zu den wichtigsten Designerinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Ihr Tisch E.1027, der 1929 entstandene, elegante Beistelltisch mit einer Rauchglasplatte in einem frei tragenden Aluminiumrahmen, ist ihr bekanntester Produktentwurf, der als Designklassiker unverändert nachgebaut, aber auch immer wieder plagiiert wird.

 Nach dem Zweiten  Weltkrieg war Eileen Gray allerdings nahezu vergessen. Erst in den 1960er Jahren wurden ihre Möbel, hauptsächlich aber ihre Tische, wiederentdeckt, und 1980 widmete ihr das Museum of Modern Art in New York eine umfangreiche Retrospektive.

Eileen Gray zurückgezogen in Paris oder in ihrem Haus bei Menton in der Nähe ihres ersten Hauses E.1027.

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Bild: POarsifal von Pallandt (04/2017)

Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium

Hinweis: Der Urnenplatz 17616 (Pfeil)wurde aufgehoben und neu belegt.

Bild: Westerdam (08/2004), Wikuipedia.de
Bildende Künste XVI

Omnibus salutem!