Man Ray eigentl. Emmanuel Rudnitzky

Foto: Carl van Vechten-Collection

 

 mit Salvador Dalí (li, 1934)

 

 

US-amerikanischer Maler und Photograph; der Mitbegründer der New Yorker Dadaistengruppe studierte von 1908 bis 1912 in New York Kunst, arbeitete bereits während seines Studium als abstrakter Maler und Bildhauer; kam durch den amerikanischen Galeristen Alfred Stieglitz (*1864, †1946) in engen Kontakt zu Künstlern der europäischen Avantgarde und befaßte sich auch mit Film und Fotografie. 1917 war er einer der Gründer der New Yorker Dada-Sektion. Von 1921 bis 1940 hielt er sich in Paris auf, ging zwischen 1940 und 1950 wieder in die USA zurück; ab 1951 ließ er sich dauerhaft in Paris nieder. Mit Fotomontagen und Photogrammen (sog. Rayographien, die durch unbelichtetes Fotopapier entstanden) erschloß er neue Ausdrucksmittel, versuchte durch Verfremdung zu irritieren. Seine surreal verfremdeten Objekte nehmen die Entwicklung der 1960er Jahre vorweg. Dada und Surrealismus prägen seine Gemälde und Collagen sowie seine experimentellen Filme. Ein Metronom mit einem Auge waren sein “immerwährendes Motiv.”

Inschrift: Unconcerned but not indifferent (Unbekümmert, aber nicht gleichgültig)

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Paris, Cimetière du Montparnasse

Oswald Achenbach

 

Deutscher Maler; der jüngerer Bruder des Malers Andreas Achenbach wurde bereits 1835, im Alter von nur acht Jahren, in die Elementarklasse der Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen. Ab 1843 unternahm er Reisen nach Italien, die ihn bis Rom führten. Während dieser Reise lernte er u.a. Arnold Böcklin und Ludwig Thiersch (*1825, †1909) kennen. Der heute weitgehend unbekannte Maler, der farblich effektvolle Landschaftsbilder aus Italien sowie Genrebilder schuf, zählten er und sein Bruder zu ihren Lebzeiten zu den bedeutenden Landschaftsmalern Europas und prägte während seiner Lehrtätigkeit bis 1872 die Düsseldorfer Kunstakademie. Sie wurden ironisch auch das “A und O der Landschaft” genannt. Sein einziger Sohn, Benno von Achenbach (*1861, †1936), wurde wegen seiner Verdienste um die Fahrkunst von Kaiser Wilhelm II. geadelt.

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Bilder: HArtmut Reihm (08/2006)

Düsseldorf, Nordfriedhof

Emil Nolde eigentl. Emil Hansen

 

Deutscher Maler und Grafiker; machte eine Ausbildung zum Möbelschnitzer und -zeichner und besuchte danach für kurze Zeit die Karlsruher Kunstgewerbeschule. Von 1892 bis 1898 lehrte er an der Kunstgewerbeschule in Sankt Gallen, gefolgt von Aufenthalten in München, Paris und Kopenhagen. 1906/07 war er Mitglied der Brücke. Von 1913 bis 1915 nahm er als ethnographischer Zeichner an einer Expedition in die Südsee teil. Nach 1918 lebte er in Berlin oder auf seinem Hof Seebüll, heute Museum mit dem Großteil seiner Werke). Bereits in den 1920er Jahren unterstützte er die Nationalsozialisten, da er gegen eine Überfremdung der Kunst war, und trat der NSDAP bei. 1933 wurde ihm sogar die Präsidentschaft der Akademie der Künste in Berlin angeboten. Obwohl Goebbels seine Werke schätzte, wurden seine Werke von den Nationalsozialisten der “entarteten” Kunst zugerechnet und aus den Museen entfernt: Hitler empfand seine Malweise als “undeutsch”. 1941 wurde er schließlich mit Malverbot belegt. Er schuf daraufhin ab 1938 kleinste, “ungemalte” Bilder (v.a. zwischen 1941 und 1945; ca. 1.300 Aquarelle), die er nach 1945 in Ölbilder übertragen wollte. Nolde gilt als Hauptmeister der expressionistischen Kunst, die er in Anlehnung an Vicent van Gogh und Edvard Munch schuf. Dominierende Farben sind Gelb, Orange, Zinnoberrot, die er kontrastreich zu äußerster Leuchtkraft zu steigern vermochte. Ab 1904 begann seine Gemälde mit E. Nolde zu signieren

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Bilder: Hendrik Harmsen (stones & art, 08/2006))

Seebüll, Im Garten seines Wohnhauses

Emil Alexander Hopfgarten

Deutscher Bildhauer; der Sohn eines Berliner Eisengießers, der Aufträge Christian Daniel Rauchs ausführte, studierte an der Berliner Akademie der Künste. 1840 zog es ihn nach Rom, wo der Bruder seines Vater eine Werkstatt besaß. Nach weiteren Studienaufenthalten in Neapel und Florenz kehrte Hopfgarten 1843 nach Deutschland zurück. Als der hessisch-naussauische Herzog Adolph den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in Berlin besuchte, lernte er Hopfgarten kennen und bot ihm an, für ihn in Biebrich, das damals noch unabhängig von Wiesbaden war, zu arbeiten. Noch im selben Jahr (1848) erhielt Hopfgarten den Auftrag, für die jung verstorbene, aus Sankt Petersburg gebürtige Großfürstin und nachmalige Herzogin Elisabeth, ein repräsentatives Grabmal zu schaffen. Weitere Werke sind u.a. die Christus- und Evangelistengruppe für die Wiesbadener Marktkirche, die er allerdings nicht mehr fertigstellen konnte (sein Schüler Scipione Jardellea hat die Gruppe schließlich vollendet). Angetan von den Ergebnissen seiner Arbeit ernannte Herzog Adolph ihn zum Professor. Aus Dank für die Schaffung des Sarkophags Elisabeths in der russisch-orthodoxen Kirche auf dem Neroberg zeichnete Zar Nikolaus I., der Onkel Elisabeths, ihn mit dem Kaiserlichen Stanislausorden 2. Klasse aus.

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Wiesbaden-Biebrich, Friedhof

Bilder: KN (13.09:2006)
Bilder: Wolfgang Prokosch (09/2006)

Ludwig Engelhardt

 

Deutscher Bildhauer; studierte nach einer Ausbildung zum Möbeltischler von 1951 bis 1956 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war danach bis 1958 Meisterschüler bei dem Bildhauer Heinrich Drake (*1903, †1994). Seit 1969 war er Mitglied der Akademie der Künste, von 1974 bis 1978 Sekretär der Sektion Bildende Kunst. Er schuf zahlreiche Plastiken, u.a. Dreiergruppe für Lagermuseum Auschwitz (1963) oder am bekanntesten Karl Marx und Friedrich Engels (1986) auf dem Marx-Engels-Forum in Berlin-Mitte. Bei dieser Plastik sitzt Marx auf einem Kasten, den man auch als Koffer sehen kann. Als immer mehr DDR-Bürger Ausreiseanträge stellten, witzelte der Volksmund: “Auch Marx sitzt schon auf gepackten Koffern.”

 

 

 

Werke u.a.: Lesender Arbeiter (1961), Bildnis des Helden der Arbeit LPG-Vorsitzender Willi Schäfer (1964), Die Menschen meistern den Planeten Erde (1967-75), Gruppe LPG-Bauern in Dorf Mecklenburg (1971-76).

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u.Friedrichswerdersche Gemeinde

Camillo Boito

 

 

Italienischer Architekt und Kunstkritiker; älterer Bruder des Schriftstellers Arrigo Boito; verfaßte zwar auch Erzählungen, sein Hauptinteresse blieb jedoch die Architektur: Er studierte in Padua und an der Akademie von Venedig, an der er 1856 ordentlicher Professor für Architektur wurde. Ab 1865 lehrte er für 43 Jahre als Dozent am Polytechnikum in Mailand. Er war der Erbauer der Casa di Riposo per Musicisti, in der u.a. Giuseppe Verdi und dessen zweite Frau Giuseppina Strepponi (*1815, †1897) ihre letzte Ruhestätte fanden.

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Mailand, Cimitero Monumentale

Bilder: P. Robert Jauch (OFM) 06/2006
Bild: Kay (06/2008)

Heinrich Christoph Gottlieb Breling

Selbstbildnis 

 

Deutscher Genre- und Historienmaler; Sohn des Wilhelmshauser Grenzaufsehers; Vater von Olga, die 1920 die erste Frau von Jan Bontjes van Beek wurde; studierte von 1863 bis 1869 Kunst in Hannover; später in München war er Schüler von Wilhelm von Diez. 1883 erfolgte seine Ernennung zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste München. Er war zudem Hofmaler bei König Ludwig II.. 1892 siedelte er mit seiner Frau Amelie und den sechs Töchtern endgültig nach Fischerhude um, wo er seine Kindheit verbracht hatte. 1908 ließ er sich dann dort ein Atelier errichten und wurde so Mitbegründer der Künstlerkolonie Fischerhude..

Seine zweitälteste Tochter Louise (*1883, †1950) heiratete 1909 den Landschaftsmaler Otto Modersohn, dessen Frau Paula 1907 verstorben war; aus der Ehe gingen die Söhne Ulrich und der jüngere Christian hervor.

Das Festmal 

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Ottersberg OT Fischerhude (Ldkrs. Verden), Friedhof

Bild: Heiko Bockstiegel (07/2007)

Hinweis: Lt. Angaben auf dem Grabstein wurde Heinrich Breling am 14. Dezember 1849 geboren; andere Quellen nennen als Geburtstag den 14. Oktober 1849.

Julius Eduard Mařák

 

Böhmischer Landschaftsmaler; Sohn des Bücherrevisors und Grundbuchführers der Stadt Leitomischl; nahm bereits als Gymnasiast Malunterricht beim Genre- und Portraitmaler A. Dvořák, obwohl er sich zunächst nicht zwischen einer musikalischen und einer malerischen Laufbahn entscheiden konnte. Schließlich begann er 1852 ein Studium der Malerei in der Landschaftsklasse von Max Haushofer an der Akademie Prag und studierte anschließend bis 1855 in München bei Karl Rottmann und Eduard Schleich. Anfang 1855 begannen seine ”Wanderjahre“, wie er sie nannte. In den nördlichen und südlichen Bergregionen Böhmens fand er die Impressionen für seine Malerei – die Stimmungen, die seine künstlerische Arbeit prägten. Nach einem längeren Aufenthalt in Wien, einer Balkanreise im Jahre 1869 und einen Aufenthalt in Tirol von 1872 bis 1875. 1882 erhielt er den Auftrag, an der Ausgestaltung des Nationaltheaters Prag mitzuwirken. 1887 wurde Julius Mařák auf Vorschlag seines Förderers Josef Hlávka an die Akademie Prag berufen, um die Klasse für Landschaftsmalerei zu leiten. Hier hat er die tschechische Landschaftsmalerei bis in das beginnende 20. Jahrhundert wesentlich mitgeprägt. Seinen ihm 1895 übertragenen Auftrag für das Prager Nationalmuseum konnte er aufgrund einer schweren Erkrankung nicht mehr voll erfüllen.

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Bilder: Klaus Meinert (10/2016)

Prag-Vysehrad, Ehrenfriedhof Slavin

Karel Purkyně

 

Tschechischer Maler und Kunstkritiker; Sohn des Physiologen Jan von Purkyně, der zur Zeit der Geburt von Karel an der Universität Breslau lehrte; studierte ab 1851 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag und von 1854 bis 1855 in München anKarolin Strohschneider die Privatschule von Johann Baptist Berdellé. Ende 1856 absolvierte er einen einjährigen Studienaufenthalt in Paris, wo er das Atelier von Thomas Couture besuchte, sich aber hauptsächlich dem Studium der alten Meister im Louvre widmete. Zwischen 1858 und 1862 beteiligte sich Purkyně regelmäßig an den Prager Jahresausstellungen. 1861 studierte er kurze Zeit in Wien bei Carl Rahl, bevor er sich 1865 nochmals in München aufhielt. Ab 1862 war er auch als Kunstkritiker für tschechisch- und deutschsprachige Zeitschriften tätig.

Ursprünglich von der Romantik ausgehend, wurde Karel Purkyně, der als bedeutendster Vertreter des tschechischen Realismus angesehen wird, stark vom französischen Realismus beeinflußt. Zu seinen Werken gehören Portraits und Stillleben. In den Jahren zwischen 1862 und 1866 betätigtigte er sich auch als Kunstkritiker.

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Václav Levý

 

Tschechischer Bildhauer; Sohn eines Schuhmachers; sehr früh schon bildete sich bei ihm ein besonderes Talent für die Holzschnitzerei heraus; so schuf er zwei Madonnenskulpturen und ein Kruzifix. Seine Eltern waren sich seiner besonderen Begabung nicht bewußt undschickten ihn zum einem Tischler in die Lehre. Auf Veranlassung eines Priesters kam er in ein Kloster in Pilsen und später in das Kloster der barfüßigen Augustiner in Schlüsselburg (heute Lnáře), wo er als Koch arbeitete; Von dort wurde er zu einer Ausbildung nach Dresden geschickt. Nachdem er Dresden verlassen hatte, lernte er durch einen Zufall den Guts- und Schloßbesitzer Antonin Veith kennen, der sein Mäzen wurde. Aufgrund dessen Empfehlung und mit dessen Unterstützung studierte Levý von 1845 bis 1850 bei Ludwig Schwanthaler in München, wo er sein Werk Adam und Eva (1849) schuf. Nach seiner Rückkehr nach Prag fand er jedoch fast keine Auftraggeber, und als sein Gönner in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und 1853 unerwartet verstarb, konnte er als freier Bildhauer nur aufgrund einer Unterstützung der Schwestern eines Hospitals in der Nähe von Petřín überleben. Da aber auch diese Unterstützung auf Dauer nicht ausreichte, bewarb er sich erfolgreich um ein Stipendium und erhielt damit die Möglichkeit, in Rom zu studieren. Dort erlebte er seine fruchtbarsten Jahre. Seine in Rom geschaffenen Werke beeindrucken durch ihre Monumentalität. Vier Jahre vor seinem Tod kehrte er nach Prag zurück und wurde Lehrer von Josef V. Myslbek.

Sandsteinrelief Teufelskopf nahe Klácelka, außerhalb der Ortschaft Želízy (Bild: Petr1868 (01/2007) Wikipedia.cz) cc_somerightsreserved

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Bilder: Klaus Meinert (10/2016)
Bilder: Klaus Meinert (10/2016)

Prag-Vysehrad, Ehrenfriedhof Slavin

Prag-Vysehrad, Ehrenfriedhof Slavin

Bild: Parsifal von Pallandt (05/2024)

Hinweis: Grabstätte nach dem Diebstahl der Grabsteine

Bildene Künste XXXIV

Omnibus salutem!