Paris, Cimetière du Père Lachaise

Camille Pissarro

1873                       

Französischer Maler und Graphiker; bedeutender Repräsentant des Impressionismus; übersiedelte 1855 nach Paris, studierte an der Kunstakademie und der Académie Suisse, lernte dort Claude Monet, vermutlich auch Paul Cézanne und Gustave Courbet kennen, im Frühwerke jedoch maßgeblich von Camille Corot, der ihn zu Landschaftsbildern anregte, beeinflußt. In den 60er Jahren intensivierte sich die Verbindung zu Monet und anderen Vertretern des Impressionismus, wie Alfred Sisley, Auguste Renoir und Édouard Manet, beteiligte sich an allen Ausstellungen der Impressionisten. Mitte der 1880er Jahre wandte er sich unter dem Einfluß von George Seurat eine Weile dem Pointillismus zu, kehrte jedoch wieder zu einer impressionistischen Malweise im Stil Monets zurück. Zu seinen Schülern und Mitarbeitern zählten u.a. Paul Gauguin und Paul Cézanne.

Straße nach Versailles bei Louveciennes (1869)

Werke u.a.: Ufer der Marne bei Chennevières (1864/65), Ansicht von Rouen (1896).

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Bild: KN (05/1998)

Alfons Maria Mucha

      Selbstpotrait (1907      

Tschechischer Maler, Illustrator, Bühnenbildner und Plakatkünstler deutscher Herkunft; Sohn eines Gerichtsdieners; begann seine Karriere als Autodidakt; ermutigt durch seinen Zeichenlehrer bewarb er sich um Aufnahme in die Akademie der Schönen Künste in Prag, wurde jedoch abgelehnt. Er ging daraufhin nach Wien, wo er ab 1879 eine Schule für Bühnendekoration und zudem eine Zeichenklasse besuchte. Aufgrund einer Zeitungsannonce kam er zu der Firma Kautsky-Brioschi-Burghardt und malte für die u.a. Bühnenbilder für das Burgtheater, kehrte allerdings in seine Heimat zurück, als das Burgtheater im Dezember 1881 durch ein Feuer zerstört worden war und Aufträge ausblieben. Von 1884 bis 1887 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München, 1888 und 1889 in Paris an den Akademien Julian und Colarossi. 1891 begegnete er Paul Gauguin, der ihn durch die Verwendung vereinfachter Farbflächen ohne strukturierende Binnenzeichnung beeinflußte. Er entwarf zunächst Werbegraphiken. 1894 schuf er im Auftrag von Sarah Bernhardt für das Theaterstück Gismonda ein Plakat, das ihn bekannt machte.

Hochzeitsfoto : Mucha mit Marie, 10.6.1906

1904 ging Mucha für zwei Jahre in die USA und lehrte dort als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago. Nach der Rückkehr von dort heiratete er 1906 die 23 Jahre jüngere Tochter eines Anwalts in BudweisMarie Mucha, Maruška (Marie) Chytilová, die ebenfalls Kunst studiert hatte. Noch im selben Jahr kehrte er mit seiner Frau in die USA zurück, um dort finanzielle Unterstützung für sein Projekt Slovanská epopej (Slawisches Epos) zu suchte. Dort wurde 1909 ihre Tochter Jaroslav geboren. Im Folgejahr kehrten sie dann in die Heimat zurück und begann an dem Projekt zu arbeiten.

Ab 1912 mietete er im Schloß Zbiroh, eine große Halle mit einem Glasdach, das ihm als Atelier für die großformatige Werke seines Projekts Slovanská epopej diente und in dem er fast 20 Jahre arbeiten wird. Hier entstanden u.a.: die Werke Einführung der slawischen Liturgie in Großmähren (1912) und Abschaffung der Leibeigenschaft in Rußland. (1914). Für die Motive unternahm er mehrere Reisen, u.a. nach Moskau.

Mucha fertigt Sketche in Moskau auf dem Roten Platz an (1913)

Als klar wurde, daß das Ende des Ersten Weltkrieges unmittelbar bevorstand und das Kaiserreich Österreich-Ungarn sich auflösen würde. schuf er auf Veranlassung des Nationalkomitees eine Reihe erster tschechoslowakischer Briefmarken, die das Hradschan-Panorama darstellen, und gleich nach der Gründung der Tschechoslowakei schlug er auch das graphische Desigh für neue Banknoten vor. Jetzt ergab sich die erste Gelegenheit für Besucher, Muchas Arbeit zu sehen; 1919 wurden im Sommer-Refektorium des Prager Clementinums fünf der Bilder des Slawischen Epos ausgestellt; diese Bilder wurde im folgenden Jahr auch in Chicago und Anfang Januar 1921 im Brooklyn Museum in New York City gezeigt, wo sie über 600.000 Besucher sahen. Nach seiner Rückkehr aus den USA arbeitete er an dem Projekt weiter. Aber der Erfolg Muchas, der Wegbereiter des Jugendstils und stilbildend auf Holzschnitt und Lithographie war, schwand nach dem Ersten Weltkrieg; Mucha, der Wegbereiter des Jugendstils und stilbildend auf Holzschnitt und Lithographie, kehrte in die Tschechoslowakei zurück, wo er u.a. Briefmarken, Banknoten und Orden für den neu entstandenen tschechoslowakischen Staat entwarf. Nach der Vollendung der Glasmalereien von 1931 im nördlichen Teil des Prager Doms.im Jahre 1931, brach er 1932 mit seiner ganzen Familie zu einem zweijährigen Aufenthalt an der südfranzösischen Küste auf, wo er sich in Nizza niederließ. Das letzte Werk, das Mucha der Rückkehr von Frankreich nach Böhmen widmete, war ein Trio großformatiger Gemälde, deren Abmessungen ungefähr denen des Slawischen Epos entsprachen, deren Inhalt insofern weiterreichte, .als er der gesamten Menschheit gewidmet ist und .deren Alter der Vernunft, Alter der Weisheit und Alter der Liebe darstellt. Für das Triptychon zeichnete er eine detaillierte Skizze, die er jedoch nie gemacht hat. [133]

Nachdem die Wehrmacht am 15.3.1939 in die Tschechoslowakei einmarschierte, gehörte Mucha zu den ersten, die die Gestapo verhaftet und zum Verhör vorgeladen hatte. Einige Monate später starb Alfons Mucho am 14. Juli 1939 an einer Lungenentzündung.

Much war seit 1901 war er Ritter der französischen Ehrenlegion.

Werke u.a.: Slawische Epos (bis1928), Glasfenster für den Prager Veitsdom (1931), Plakate für Sarah Bernhardt u.a. als Kameliendame (1894).

    

Mosaikfenster im St. Veitsdom in Prag (1931)

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Bild: KN (2001)

Antoni Gaudí eigentl. Antonio Gaudí y Cornet

1878

Spanischer Künstler; der Sohn eines Kupferschmiedes studierte Architektur von 1874 bsi 1878 in Barcelona. Sein erstes größeres Projekt war die Casa Vicens (1878-80), ein Privathaus in Barcelona, erbaute für den Industriellen Eusebio Güell den extravaganten Palacio Güell (1885-89) und den Park Güell (1900-14) mit seinen Steinbäumen, bizarren Springbrunnen und in Beton eingefaßten Mosaiken. 1883 wurde Gaudí beauftragt, den zunächst im neugotischen Stil begonnenen Bau der Kirche La Sagrada Familia fortzuführen, der zu seinem Hauptwerk wurde. Sie prägt mit ihren hohen, filigranartigen Türmen und ihren organischen Formen das Stadtbild von Barcelona. Gaudís entwarf außerdem zwei Blöcke mit Luxuswohnungen, die Casa Batlló (1905 begonnen) und die Casa Milá (1905-07). Bei diesen Gebäuden verzichtete er weitgehend auf rechte Winkel und entwarf eine mit schmiedeeisernen Balkonen bestückte, wellenförmige Fassade. Gaudi kam auf tragische Weise ums Leben: er wurde am 7.6.1926 von einer Straßenbahn erfaßt und, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wegen seiner einfachen Kleidung nicht unverzüglich behandelt, so daß er drei Tage später seinen Verletzungen erlag.

Inschrift: Antonius Gaudi Cornet reusensis annos natus LXXIV vitae exemplaris vir eximiusque artifex mirabilis operis huius templi auctor pie obiit Barcinone die X Iunii anni MCMXXVI hinc cineres tanti hominis resurrectionem mortuorum expectant RIP (Antonio Gaudí Cornet geboren vor 74 Jahre in Reus, ein außerordentlicher Mann und Künstler bewundernswerter Werke, Urheber dieses heiligen Tempels starb in Barcelona am 10. Tag des Juni im Jahre 1926, wo die Asche eines solch großen Menschen auf die Auferstehung von den Toten wartet. Möge er ruhen in Frieden).

   

La Sagrada Familia

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Barcelona, La Sagrada Familia, Krypta

Prag, Ehrenfriedhof auf dem Vysehrad

Baron François-Pascal Simon Gérard (seit 1819)

                

Französischer Maler; der Sohn eines Franzosen und einer Italienerin kam bereits als Kind nach Paris. Dort wurde er Lieblingsschüler von J.L.David, der ihn 1791 als Assistenten eingestellt hatte. Gérard entwickelte sich zu einem bedeutenden klassizistischen Historienmaler, u.a. Hofmaler Napoléons, und malte an zahlreichen Fürstenhöfen Europas. Von ihm stammt u.a. das berühmte Porträt einer der schönsten Frauen seiner Zeit, das der Madame Récamier.

Madame Murat und ihre KinderFamilie Murats    Amor und Psyche

 

 

Joséphine de Beauharnais (1801)

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Paris, Cimetière Montparnasse

Joachim von Sandrart

  

Deutscher Maler und Kunstschriftsteller; lernte bei dem Kupferstecher Isselburg in Nürnberg und bei Honthorst in Utrecht. Sandrart bereiste ganz Europa, u.a. England und Italien. Von Papst Urban VIII. beauftragt, schuf er Portraits und biblische Szenen für die Innenausstattung römischer Kirchen. 1635 kehrte er nach Frankfurt am Main zurück und wohnte dort zwei Jahre. Während dieser Zeit ging Matthäus Merian d. J. bei ihm in die Lehre. 1637 wechselte er nach Holland, wo er sich in Amsterdam niederließ. 1645 verließ er das Land wieder und zog auf Mars zieht in den Krieg (zw.1830-39, Eremitage, St.Petersburg)das Schloß Stockau bei Ingolstadt, das er nach dem Tode seines Schwiegervaters geerbt hatte. In der Erwartung lukrativer Aufträge zu erhalten, ging er schließlich 1649 nach Nürnberg, wo er 1674 Direktor der Akademie wurde. Dort erwarb er das Dürergrab, renovierte es 1681 und erteilte die Anweisung, es nicht wieder zu belegen. Am 20.7.1653 erhielt Sandrart in Regensburg die Reichsadels- und Wappenbestätigung.

Mars zieht in den Krieg (zw. 1830-39)

 

 

Odysseus und Nausikaa.(~1630)

Werke u.a.: Das Schützenstück des Hauptmanns Bicker.

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Nürnberg, St. Johannisfriedhof

Michail Wassiliwitsch Kuprijanow  [russ. Михаил Васильевич Куприянов]

 

 

Russischer Künstler; studierte 1920/21 an der Turkestan Regionalen Kunstschule in Taschkent und anschließend in Moskau bis 1929. Er war seit 1924 Mitglied des sog. Kukrjniksi Trio graphischer Künstler; 1947 wurde er Mtglied der sowjetischer Akademie. Er erhielt den Stalin-Preis in den Jahren 1942, 1947, 1949, 1950 und 1951 (jeweils als Mitglied der Kukrjniksi) sowie zweimal den Lenin-Orden.

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Bild: Jutta Gillich (10/2005)
Bild: Ulrich Bork (2005)

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Bild: Shel Doyle (11/2007)

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Isaak Iljitsch Lewitan

               

Russischer Maler; der in Litauen geborene Künstler war der bedeutenste Landschaftsmaler seiner Zeit. Er lernte bei den damaligen Größen der realistischen Malerei Alexei Kondratjewitsch Sawrassow (*1830, †1897) und Wassili Dmitrijewitsch Polenow (*1844, †1927)und war ein jüngerer Zeitgenossen der nicht minder berühmten Iwan Iwanowitsch Schischkin und Archip Kuindschi (*1841, †1910), und wie sie, gehörte er der Genossenschaft für Wanderausstellungen an. In seinen Werken brachte er die Poesie der russischen Landschaft zum Ausdruck. Seine scheinbar einfachen Motive sind voller Licht und Leben. Zu seinen bekanntesten Gemälden gehören März, Goldener Herbst, Frischer Wind, Wolga, Über der ewigen Ruhe.Der Stille Weg (1890)

 

 

 

Der Stille Weg (1890)

 

 

 

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Gotthilf Ludwig Möckel

 

Deutscher Architekt; besuchte nach Absolvierung der Bürgerschule in Zwickau von 1852 bis 1853 die Königliche Gewerbeschule in Chemnitz und absolvierte anschließend - neben seinem Studium an der Königlichen Baugewerkschule ebenda - bis 1856 eine Maurerlehre in Zwickau. Danach arbeitete er bis 1858 als Maurergeselle und später als Bauführer. Nachdem er 1858 bis 1859 als Zeichner im Oberingenieurbüro der Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und in einem Architekturbüro in Hannover tätig war, studierte er von 1861 bis 1862 am Polytechnikum Hannover, in dem besonders das Studium der alten Gotik, insbesondere des norddeutschen mittelalterlichen Ziegelbaus, gepflegt wurde. Nach einer ersten selbstständigen Arbeit als Techniker und Erster Assistent beim Bau der Irrenanstalt in Göttingen, legte 1867 die Prüfung als Bauhandwerker in Dresden ab, war danach bis 1875 als freier Architekt tätig und schuf während dieser Zeit v.a. Wohnhäuser und Villen. Nach seiner Umsiedlung nach Dresden, wo er 1881 zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste ernannt wurde, entwarf er vorwiegend Kirchen- und Schloßbauten. Unter anderem restaurierte er die mittelalterliche St.-Nikolai-Kirche in Löbau, wobei jedoch deren wertvolle Inneneinrichtung verlorenging. 1883 beauftragte ihn durch Vermittlung des späteren Großherzogs Friedrich Franz III. die Großherzogliche Kammer für Kirchenangelegenheiten in Mecklenburg-Schwerin mit der Restaurierung des Doberaner Münsters. Um die Bauarbeiten, die bis 1896 dauerte überwachen zu können, verlegte Möckel seinen Wohnsitz 1885 nach Bad Doberan, wo er für sich und seine Familie eine repräsentative Villa im neugotischen Stile erbauen ließ. 1889 wurde Möckel zum Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens bestimmt. Insgesamt schuf Möckel, der im Alter von 77 Jahren aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämter zurücktrat, eine große Anzahl von Kirchenbauten im neugotischen Stil; so schuf er u.a. die Johanneskirche in Dresden, die Erlöserkirche und die Samariterkiche in Berlin sowie die Johanniskirche in Smyrna (heute Izmir) im damaligen Osmanisches Reich.

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Bilder: Bern Schwibbe (10/2013)

Bad Doberan, Waldfriedhof

Markus Prachensky

 

 

Österreichischer Maler und Graphiker; Sohn eines Architekten und einer Offizierstochter; kam nach der Matura (Abitur) 1952 nach Wien, wo er an der Akademie der Bildenden Künste Architektur studierte und ab 1953 parallel dazu Malerei. 1955 stellte er erstmals im Rahmen einer Gruppenausstellung Werke in der 1954 von dem österreichischen Priester, Kunstsammler und Mäzen Otto Mauer, seit 1954 Domprediger in St. Stephan, eröffneten und geleiteten Galerie St. Stephan aus. 1956, nachdem er das Architekturstudium mit Diplom abgeschlossen hatte, gründete er gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer die Künstlergruppe ”Galerie nächst St. Stephan“. 1957 wurde die Gruppe in einer umfangreichen Ausstellung der Wiener Secession vorgestellt. Prachensky wurde deren Mitglied. Seit 1975 verwertete er italienische Landschaftseindrücke. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung 2000 hielt er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste Wien und war Leiter der Meisterschule für Malerei. Prachensky gilt als einer der wichtigsten Vertreter einer informellen, auf Rottöne konzentrierten, expressiv-kalligraphischen Malerei, des Informell.

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Bilder: Heinz Knisch (11/2013)

Wien, Zentralfriedhof

Hinweis: Während auf seinem Grabstein als Tag seiner Geburt der 12, März 1770 angegeben ist, nennen einige Quellen den 4..Mai als den Geburtstag.

Bildende Künste VII

Omnibus salutem!