Ralph Benatzky eigentl. Rudolph Josef František Benatzky

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Österreichischer Komponist; trat 1899 in die k.u.k. Kadettenanstalt in Wien ein; war als Leutnant in einem Infanterie-Regiment in Prag und Kolomea (Galizien) stationiert, bevor er 1907 krankheitsbedingt beurlaubt und 1909 in den Ruhestand versetzt wurde und in Prag und Wien Germanistik, Philosophie und Musik studierte. Benatzky, der in Wien und Berlin lebte, wurde wegen seines jüdischen Glaubens 1938 durch die Nationalsozialisten in die Emigration gezwungen, ging 1940 in die USA, wo er sich als Komponist von Filmmusiken in Hollywood niederließ. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach Europa zurück und lebte ab 1948 in der Schweiz.

Benatzky schrieb ca. 5.000 Lieder, 250 Filmmusiken und 92 Operetten, darunter Im weißen Rößl (1930), durch die er in die Musikgeschichte einging, die jedoch ab 1938 im nationalsozialistischen Deutschland wegen der jüdischen Mitautoren nicht mehr gespielt werden durften.

Werke u.a.: Der lachende Dreibund (1913), Yuschi tanzt (1920), Adieu Mimi (1926), Meine Schwester und ich (1930), Bezauberndes Fräulein (1933), Kleinstadtzauber (1947), Ein Liebestraum (1951, nach Motiven von Franz Liszt).

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St. Wolfgang (OÖ), Friedhof

Leo Fall

Österreichischer Operettenkomponist; studierte am Wiener Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde u.a. Musiktheorie bei Robert Fuchs und Johann Nepomuk Fuchs. 1892 ging er als Kapellmeister nach Hamburg und war anschließend als Sologeiger am Berliner Metropoltheater. Besonders erfolgreich waren seine Kompositionen Der fidele Bauer (1907), Die Dollarprinzessin (Libretto von Fritz Grünbaum, 1907), Madame Pompadour (1923). Der liebe Augustin (1912) und Die Rose von Stambul (1916), die er für Fritzi Massary geschrieb.

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Wien, Israelitischer Friedhof, Neue Abteilung

Bild: Alexander Krischnig (11/2005)
(09/2005)
Bild: Ulrich Bork (10/2006)

Karl Goldmark

Österreichischer Komponist; Sohn eines jüdischen Kantors wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf; Goldmark, der bereits im Alter von elf Jahren Geigenunterricht erhielt und in Wien im Alter von 18 Jahren seine ersten Soloauftritte als Geiger hatte, war viele Jahre Theatergeiger am Carltheater, wo er seine Einkünfte durch Klavierunterricht aufbesserte. 1863 erhielt er ein Stipendium für Musik.

Er verband in seinen Opern (z.B. Die Königin von Saba, 1875) in effektvoller Instrumentierung Elemente der französischen großen Oper mit den harmonischen und instrumentalen Neuerungen des frühen Richard Wagner.

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Oscar Straus

ca. 1918no copyright

Österreichischer Komponist; Theaterkapellmeister u.a. in Berlin, wo er von Ernst von Wolzogen am neu gegründeten Kabarett Überbrettl, dem damals größten ltetrarischen Kabarett außerhalb von Paris, als Komponist und Pianist verpflichtet wurde; dort traf er u.a. Delev von Liliencron und den jungen Kritiker Alfred Kerr. Nicht verwandt mit den berühmten Straußen aus Wien, war er der letzte “Walzerkönig”. Mit seiner Operette Walzertraum, die 1907 in Wien und dem damals noch österreichischen Prag herauskam, errang er einen Welterfolg. Seit 1927 lebte er wieder in Wien. 1938 emigrierte er über Paris in die USA, 1948 kehrte er nach Wien zurück.

Straus schrieb Operetten Eine Frau, die weiß, was sie will, 1932) sowie zahlreiche Filmmusiken. Die letzte Operette wurde 1952 im Gärtnerplatz-Theater in München uraufgeführt; ihr Titel Bozena, eine in einem Slowakisches Dorf um 1880 angesiedeltes Stück.

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Bad Ischl, Friedhof

Camille Saint-Saëns

                

Französischer Komponist; bereits im Alter von sechs Jahren schrieb er erste Kompositionen und von nur 10 Jahren gab er anspruchsvolle Klavierkonzerte; ab 1848 studierte er Orgel und Harmonielehre am Pariser Conservatoire und war Privatschüler von Gounod. 1853 komponierte er seine 1. Symphonie, begann im selben Jahr als Organist an der Kirche Saint Merry und war von 1858 bis 1877 Organist an der Madeleine. Auf Vermittlung Franz Liszts wurden sein 1. und 3. Klavierkonzert in Leipzig 1865 bzw. 1869 uraufgeführt. Er wandte sich nun ausschließlich der Komposition zu; u.a. schuf er 13 Opern. Mit der 1877 geschaffenen Oper Samson et Dalila schaffte er als Opernkomponist seinen Durchbruch. 1871 gründete er mit Romain Bussine (*1830, †1899) die Societé Nationale de Musique, um v.a. junge französische Komponisten zu fördern. Einer seiner bedeutendsten Schüler war Gabriel Fauré. In seiner zweiten Lebenshälfte machte Saint-Saëns ausgedehnte Reisen durch Nordafrika sowie Nord- und Südamerika. Seine Werke galten als altmodisch, kaum daß Saint-Saëns selber ein hohes Alter erreicht hatte.

Werke u.a.: Étienne Marcel (1879), Henri VIII. (1883), Ascania (1890), Le rouet d’Omphale (1871, dt. Das Spinnrad der Omphale), Danse Macabre (1874), Le Carnaval des Animaux (1886, dt. Karneval der Tiere).

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Paris, Cimetière du Montparnasse

Christoph Willibald Gluck Ritter vom goldenen Sporn (seit 1756)

                              

Deutscher Komponist, Sohn eines Försters; kam nach kurzem Studium in Prag über Wien nach Mailand, wo er von 1736 bis 1741 Schüler von Giovanni Battista Sammartini war. Hier wurde 1741 mit großem Erfolg seine erste Oper Artaserse aufgeführt, weitere sieben in italienischem Stil folgten bis 1745, die ihn schnell bekannt machten. 1745 wurde Gluck nach London berufen, wo er mit Georg Friedrich Händel zusammentraf. Von 1747 bis 1752 gehörte er als Dirigent und Komponist den reisenden Operntruppen Pietro Mingottis (*1702, †1759) und Giovanni Battista Locatellis (*1713(?), †nach 1790) an. 1750 heiratete er die Wienerin Marianne Pergin (*1732, +1800) und ließ sich 1752 in Wien nieder, unternahm jedoch zur Aufführung seiner Opern weiterhin zahlreiche Reisen, besonders nach Italien und Deutschland. Ab 1752 wirkte Gluck als Kapellmeister des Prinzen Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen und wurde 1754 zur Komposition der Theatral- und Akademiemusik am Wiener Hof verpflichtet (1774 erhielt er den Titel eines K.K. Hofkompositeurs). Seit dieser Zeit entstanden zahlreiche italienische Opern, nach 1758 auch von der französischen Opéra comique angeregte komische Opern. In Zusammenarbeit mit dem Textdichter R. de Calzabigi (1761) überwand er den herkömmlichen Stil mit der Reformoper Orfeo ed Euridike (1762), der 1667 Alceste und 1770 Paride ed Elena folgten, die alle in Wien uraufgeführt wurden. In dem französischen Gesandten in Wien, Marie François Louis Gand Leblanc du Roullet (*1726, †1786), fand er 1772 einen neuen Textdichter, der ihn mit Hilfe von Glucks früherer Schülerin, der Dauphine Marie Antoinette, in Paris einführte. Dort kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den sog. Gluckisten und den Piccinisti, den Anhängern Niccolò Piccinnis, um den neuen Opernstil. Während die fünfte Reformoper Armide (1777) weniger erfolgreich war, brachte die sechste und letzte, Iphigénie en Tauride (1779), breiteste Anerkennung von Glucks Bestrebungen und die Krönung seines Werkes. Nach dem anschließenden, völligen Mißerfolg der letzten Oper Écho et Narcisse (1779) zog sich Gluck im Herbst 1779 kränkelnd nach Wien zurück, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Außer den über 100 Opernwerken, von denen nur etwa die Hälfte erhalten ist, schuf Gluck einige Triosonaten und Sinfonien sowie als letzte Veröffentlichung (1785) Oden nach Texten Friedrich Gottlieb Klopstocks. Seine Musik beeinflußte v.a. die französische Musik (F.-J. Gossec, Luigi Cherubini, É.N. Méhul, Gaspare Spontini, Hector Berlioz); in Deutschland knüpfte Richard Wagner bei seiner Reform des Musikdramas teilweise an Glucks Zielsetzungen an.

Gluck war seit 1756 Ritter des Goldenen Sporns 3. Klasse. eines Ordens für Verdienste um die römisch-katholische Kirche, der unmittelbar vom Papst verliehen wird..

Werke u.a.: La rencontre imprévue ist (1764, dt. Die Pilger von Mekka; mit dem Sujet der Entführung aus dem Serail), Don Juan (1761), Orfeo ed Euridice (1762), Alceste (1767), Paride ed Elena (1770), Iphigénie en Aulide (1774).

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Alban(o) Maria Johannes Berg

Österreichischer Komponist; Sohn eines Buchhändlers; seelische Belastungen aufgrund des Todes seines Vaters, die nicht bestandene Matura (Abitur) und eine unglückliche Liebe zu dem Küchenmädchen Marie Scheuchl, die ihm die Tochter Albine gebar, führten zu einer schweren Krise, die 1903 in einen Suizidversuch mündete. Berg komponierte ohne jegliche Ausbildung bereits als Jugendlicher. Arnold Schönberg, der sein Talent erkannte, nahm ihn zusammen mit dem zwei Jahre älteren Anton Webern als Privatschüler auf und unterrichtete ihn von 1904 bis 1910. Anschließend lebte Berg als freischaffender Künstler und betätigte sich als Musikschriftsteller und Kompositionslehrer. Während des Ersten Weltkrieges diente er von 1915 bis 1918 in der österreichischen Armee. Schon während dieser Zeit begann er an seiner ersten Oper Wozzeck (nach Georg Büchners Dramenfragment Woyzeck) zu arbeiten, die er, nachdem er nach dem Ende des Krieges nach Wien zurückgekehrt war, 1921 vollendete. Als Bruchstücke daraus 1924 in Frankfurt am Main zur Aufführung gelangten, wurde er über Nacht berühmt. Die Uraufführung der Oper, eines der markantesten und erfolgreichsten Werke der Zweiten Wiener Schule, fand 1925 an der Berliner Staatsoper statt. Ab 1928 arbeitete Berg an der Oper Lulu (nach den Dramen Erdgeist und Die Büchse der Pandora von Franz Wedekind). Die beiden ersten Akte und Teile des dritten konnte Berg noch fertig stellen - die Instrumentation des 3. Aktes wurde erst zwischen 1962 und 1974 von dem Wiener Komponisten und Dirigenten Friedrich Cerha (*1926) vollendet. Seine letzte Arbeit galt dem Violinkonzert Dem Andenken eines Engels (Manon Gropius, Tochter von Alma Mahler und Walter Gropius, gewidmet). Im Dritten Reich galt er als “Entarteter”, was ihn in große materielle Sorgen stürzte. Berg starb im Alter von nur fünfzig Jahren an den Folgen einer Blutvergiftung, die er nicht von einem Arzt hatte behandeln lassen..

Verheiratet war Alban Berg seit 1911 mit Helene wobei der Beamte der privaten Südbahngesellschaft, später der Staatsbahn in Galizien, Franz Nahowski, als Vater in die Geburtsurkunde eingetragen wurde. Höchstwahrscheinlich jedoch war Kaiser Franz Joseph I., mit dem Helenes Mutter, Anna Nahowski, ein langjähriges Verhältnis unterhalten hatte, der biologische Vater.

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Wien, Zentralfriedhof

Wien, Hietzinger Friedhof

Bilder: Alexander Krischnig (9/2005)
Bilder: Alexander Krischnig (9/2005)
Bilder: Alexander Krischnig (11/2005)

Wien, Israelitischer Friedhof, Alte Abteilung

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Franz Joseph Strauss

 

Deutscher Musiker und Komponist; Vater von Richard Strauss; unehelich geborener Sohn eines Gendarmen, der ihn allerdings als solchen anerkannte; wuchs bei seinem Onkel, dem Musikanten und Türmer Johann Georg Walter in der Oberpfalz auf. Strauss, der bereits als kleiner Junge in Gaststätten auftreten mußte, fand im Alter von 15 Jahren eine Anstellung als Gitarrist in der Hofkapelle des Herzog Max (*1808, †1888), Förderer der Volksmusik, bevor er als Eleve im Opernorchester des Hofes tätig wurde, bis er schließlich als Hornist an die Königlich Bayerische Hofkapelle nach München berufen wurde. 1871 wurde er Lehrer für Waldhorn an der königlichen Musikschule in München und wurde dort 1883 zum Professor ernannt. Nachdem er 1889 als Hofmusiker pensioniert worden war, lehrte er an der 1892 zur Akademie der Tonkunst erhobenen Anstalt bis 1896.. Franz Strauss machte sich auch als Dirigent und Komponist von Tanzmusik einen Namen; so leitete er von 1875 bis 1896 das Dilettantenorchester "Wilde Gung`l", in dem auch sein Sohn Richard nicht nur eine Zeitlang mitwirkte, sondern auch einige Werke für die Formation komponierte.

Franz Strauss war in erste Ehe seit 1851 mit Maria Seiff, Tochter des Musikmeisters beim 1. bayerischen Artillerie-Regiment, verheiratet; sie und die zwei Kinder starben 1854 an den Folgen der Cholera-Epiedemie, die auch in Süddeutschland grassierte. 1863 heiratete er Josephine, die Tochter des ”Bierbarons“ Georg Pschorr; aus dieser Ehe stammte der Sohn Richard sowie eine Tochter

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Bilder: Peter Müller (10/2014)

München, Alter Südlicher Friedhof

Heinrich Hollreiser

 

Deutscher Dirigent; studierte bei Karl Elmendorff in München, kam 1932 als Kapellmeister nach Wiesbaden und war anschließend in Darmstadt tätig, gefolgt 1938 von Mannheim als Ersten Kapellmeister. An der avangadistischen Oper in Duisburg war er dann drei Jahre ebenfalls als Erster Kapellmeister, bevor Clemens Krauß ihn 1942 als Ersten Staatskapellmeister nach München holte. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wirkte er dann sehr erfolgreich sieben Jahre lang als Generalmusikdirektor in Düsseldorf, ab 1952 als Erster Kapellmeister an der Wieder Staatsoper und anschließend bis 1964 war er Chefdirigent an der Deutschen Oper in Berlin. Als Gastdirigent dirigierte er u.a.die Berliner Philharmoniker sowie Wagner-Aufführungen an der Deutschen Oper Berlin. Außerdem leitete er Düsseldorfer und Bamberger Symphoniker sowie das Cleveland Orchestra.

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München, Waldfriedhof, Alter Teil

Bilder: Peter Müller (10/2014)

Johann Carl Ditters von Dittersdorf   (seit 1773)

fecit Heinrich Eduard Wintter

 

Österreichischer Komponist und Geiger; erhielt bereits im alter von sieben Jahren Violinunterricht, wobei er von seinem Lehrer J. ziegler nach Kräften gefördert wurde. 1751 trat er als Kammerknabe in die Dienste des Prinzen Joseph von Hildburghausen und wirkte dor als Violinist in dessen Kapelle. Später war er zunächst als Violinist Mitglied des Wiener Hofopernorchesters tätig, machte sich aber bald auch als Komponist einen Namen. 1765 wurde er als Nachfolger von Michael Haydn Kapellmeister des Bischofs von Großwardein (Ungarn). Dieselbe Position bekleidete Dittersdorf von 1770 bis 1796 beim Fürstbischof von Breslau. 1773 wurde er von der Kaiserin Maria Theresia geadelt. Nach dem Tod des Bischofs entlassen, verarmte er und starb mittellos. Er hinterließ eine bemerkenswerte Autobiographie, die posthum 1801 unter dem Titel Lebensbeschreibung erschien.

Carl Ditters von Dittersdorf zählt zu den produktivsten Komponisten seiner Zeit; am bekanntesten von seinen zahllosen Werken wurden seine rund 40 Opern und Singspiele, bei denen er teilweise die Libretti selbst verfaßte. darunter insbesondere Doktor und Apotheker aus dem Jahre 1786. Daneben schuf er zahlreiche Oratorien, etwa 120 Sinfonien, oft programmatischer Natur,wie z. B. La Prise de la Bastille (1789), Solokonzerte und Kammermusik. Allerdings gerieten die meisten seiner Werke im Laufe des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit.

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Deštná u Jindřichova Hradce (Tschechien), Friedhof

Bild: Hátlik (06/2014) Wikipedia.org
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Musiker XXIV

Omnibus salutem!