Heinrich II.

König von England (1154-89); auch Heinrich Kurzmantel genannt; Sohn Gottfrieds V., Graf von Anjou (Plantagenet), und Mathildes, der Tochter Heinrichs I.; der bedeutendste englische König des Mittelalters und bedeutende Staatsmann war der Begründer der Dynastie Plantagenet und des Angevinischen Reiches. Erbte von seinem Vater 1151 Anjou mit Maine und Touraine, von seiner Mutter England und die Normandie; durch die Heirat mit Eleonore von Aquitanien (1152) gewann er noch Poitou, Guyenne und Gascogne hinzu; 1171/72 eroberte er auch einen Teil Irlands. Als glänzender Organisator und Verwaltungsreformer stärkte Heinrich das Königtum gegenüber den Baronen und erließ gegen die Machtansprüche des Papstes 1164 die Konstitutionen von Clarendon (Ausweitung der weltlichen Gerichtsbarkeit auch auf die geistigen Bereiche), wodurch er in Konflikt mit seinem ehemaligen Kanzler, Erzbischof Thomas Becket, geriet und ihn ermorden ließ.

 

 

Eleonore von Aquitanien

Königin von England; Erbtochter Wilhelms X., des Herzogs von Aquitanien; bevor sie 1152 sie Heinrich Plantagenet, den Grafen von Anjou und Herzog der Normandie, den späteren Heinrich II. heiratete, wodurch dieser Poitou, Guyenne und Gascogne hinzugewann, war sie mit dem französischen König Ludwig VII. seit 1137 verheiratet und demnach auch Königin von Frankreich (die Ehe wurde wegen Kinderlosigkeit 1152 annulliert). Eines ihrer Kinder mit Heinrich II. war Richard I. Löwenherz, ein weiteres ihr jüngster Sohn Johann ohne Land. Als Richard zusammen mit seinen Brüdern 1173 ohne Erfolg gegen seinen Vater rebellierte, unterstützte ihn Eleonore und wurde daraufhin bis 1185 gefangengehalten. In der Zeit, in der Richard im Heiligen Land weilte, führte sie die Regentschaft in England und vereitelte den Plan ihres jüngsten Sohnes Johann Ohne Land, sich 1193 mit Frankreich gegen Richard zu verbünden. Nach der Rückkehr Richards 1194 vom 3. Kreuzzug gelang es ihr, die beiden Brüdern miteinander zu versöhnen. Eleonore war eine machtbewußte Frau, die über großen politischen Einfluß verfügte, den sie bis zu ihrem Rückzug in das Kloster Fontevrault behielt; sie pflegte aber auch eine aufwendige Hofhaltung und galt als die “Königin der Troubadoure”, deren Poesie den nördlichen Regionen vermittelte. Ihr in die Ehe mit Heinrich mitgebrachtes Erbe, Aquitanien, blieb bis zum Ende des Hundertjährigen Krieges in englischem Besitz.

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Isabella von Angoulême

 

Königin von England (1200-16); Halbschwester Heinrichs III.; seit 24.8.1299 zweite Gemahlin von König Johann ohne Land von England (“John's Jezebel”), nachdem dessen erste Ehe annuliert worden war. Nach dem Tod Johanns (1216) kehrte sie nach Frankreich zurück und heiratete 1220 Hugo X. von Lusignan. 1244 des Verrats gegen den französischen König angeklagt, floh sie in die Fontevrault Abtei. Ihre Tochter Isabella heiratete am 15.7.1235 als dessen dritte Gemahlin Kaiser Friedrich II..

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Richard I. Löwenherz [engl. Richard the Lionheart]

                          Chronik d. Könige Englands (14. Jhd.

König von England (1189-99); der Sohn Heinrichs II. und der Eleonore von Aquitanien wurde 1168 Herzog von Aquitanien und 1172 Herzog von Poitiers; Bruder von Wilhelm (*1153, †1156), Heinrich (*1155, †1183), Gottfried (*1158, †1187) und Johann ohne Land. Richard zeichnete sich bei seinen zahllosen kriegerischen Auseinandersetzungen - schon bei denjenigen mit seinem Vater - stets durch besondere Unerschrockenheit aus, was ihm den Beinamen “Löwenherz” einbrachte Am 13.9.1189 wurde er nach dem Tode seines Vaters in Westminster zum König von England gekrönt. Noch während der Feierlichkeiten kam es an Juden, die ihm Geschenke überbringen wollten, zu - von Richard mißbilligten - Ausschreitungen, die sich auch über das Land ausbreiteten, da sich das Volk im Kreuzfahrerrausch befand.

Salbung Richards zum König (Mitte 13. bis Anfang 14. Jahrhundert)

Statt seine Macht zu etablieren und zu festigen, nahm er gemäß eines Gelübdes gemeinsam mit dem französischen König Philipp II. am dritten Kreuzzug (1190-92) teil, den sie am 4.7.1190 in Vézelay begannen. Auf dem Weg in das Heilige Land eroberte er die sizilische Hafenstadt Messina, in der seine Schwester Johanna von England (* 1165, †1199) nach dem Tode ihres Ehemannes  Wilhelm II. von Sizilien von dessen Nachfolger Tankred von Lecce wie eine Gefangene behandelt wurde. Johanna schloß sich anschließend dem Kreuzzug an, geriet aber infolge eines Sturms gemeinsam mit ihrer Begleiterin Berengaria von Navarra (*1165/1170, †1230), der Verlobten Richards, in das zyprische Limassol. Als der zyprische Kaiser Isaak Komnenos beabsichtigte, die beiden Frauen gefangenzunehmen, eroberte Richard auch Zypern, das er im Mai 1191 an Guido von Lusignan, den König von Jerusalem, verkaufte, der sich vor Saladin auf der Flucht befand. Am 12. Mai 1191 heiratete Richard in Limassol seine Verlobte. Am 5.Juni segelte er schließlich von Famagusta aus nach Tyros - neben Tripolis und Antiochia die einzige Stadt, die die Kreuzfahrer noch kontrollierten, nachdem Saladin 1187 in das Königreich Jerusalem eingefallen war, im Juli die Christen bei Hattin in Galiläa besiegt und dann die beim heutigen Haifa am Mittelmeer gelegene Stadt Akkon (auch Akko) und am 2. Oktober, dem Jahrestag von Mohammeds Himmelfahrt, Jerusalem erobert hatte. Allerdings ließ ihn die Garnison auf Befehl Philipps Tyros nicht betreten, so daß er am nächsten Tag weiterzog und sich am 8. Juni 1191 vor Akkon mit den Truppen Philipps vereinigte, der bereits am 20. April eingetroffen war. Die Stadt kapitulierte am 12. Juli und wurde übergeben, obwohl Saladin seinen Soldaten den Befehl erteilt hatte, zu kämpfen1.

König Richard beobachtet am 20.8.1191 die Hinrichtung von 2.700 Muslims in Akko (Darstellung von 1490) zoom

Während Saladin zuvor die christlichen Einwohner geschont hatte, ließ Richard ca. 2.700 muslimischen Gefangene, Männer wie Frauen und Kinder aus der Garnison von Akkon töten, da Saladin das geforderte Lösegeld nicht beibrachte. Schließlich konnte Richard Saladin 1191 bei der Kreuzfahrerfestung Arsuf besiegen und 1192 zu einem Waffenstillstand zwingen, und Saladin schloß im selben Jahr mit Richard Frieden: Die Küste sollte von Tyros bis Jaffa in christlicher Hand bleiben; die Christen konnten ihr Königreich an der palästinisch-syrischen Küste wieder errichten. Jerusalem aber blieb unter islamischer Herrschaft (bis 1917); den Pilgern stand es jedoch frei, die Stadt zu besuchen. Richard zog sich nach Askalon zurück, wo er am 20.1.1192 eintraf und die Stadt befestigen ließ. Wenige Tage nach dem Fall Akkons hatte Philipp, ohne den weiteren Verlauf des Kreuzzuges abzuwarten, seine Rückkehr in die Heimat erklärt. Als er mit Johann ohne Land, der England während der Abwesenheit seines Bruders Richard verwaltete, einen Vertrag schloß, aufgrund dessen Richard die englischen Besitzungen in Frankreich verlor (Johann wurde im Gegenzug die Verwaltungshoheit über die restlichen Gebiete zugesichert), brach auch Richard 1192 den Kreuzzug ab, und segelte am 9.10. ab, um in die Heimat zurückzukehren. Sich der Gefahr für seine Sicherheit auf dem Weg über Aquitanien in die Heimat bewußt, wählte er nicht den direkten Seeweg über das Mittelmeer, sondern segelte entlang der adrianischen Küste und zog dann weiter auf dem Landweg über den Pontebbapaß in Richtung Steiermark, um schließlich nach Mähren zu gelangen. Obwohl er und seine wenigen Begleiter sich als Pilger, die aus dem Heiligen Land zurückkamen, verkleidet hatten, fielen sie Weihnachten 1192, nur wenige Kilometer vor der Sicherheit der mährischen Grenze entfernt, in die Hände von Herzog Leopold V. von Österreich, der ihn auf Burg Dürnstein (heute eine Ruine) bringen ließ. Am 28.3 1193 lieferte er ihn in Speyer an Kaiser Heinrichs VI. aus, der ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz festsetzen ließ. Erst am 4.2.1194 wurde er durch den politischen Druck des Papstes Coelestin III. und durch ein hohes Lösegeld und Leistung des Lehnseides in Mainz freigelassen (der Bericht von der Befreiung durch den Sänger Blondel gehört in das Reich der Sagen2). Nachdem Richard in England die Ordnung wieder hergestellt, sich auch mit seinem Bruder versöhnt hatte, verließ er im Mai 1194 die Insel und schiffte sich von Portsmouth nach Frankreich ein, um seinen ehemaligen Verbündeten Philipp II. August zu verfolgen und dort seinen Einfluß wieder herzustellen. Nach den Siegen bei Freteval (1194) und Issoudun (1195) sowie der Einnahme Angoulêmes konnte er den größten Teil der von Philipp II. August unrechtmäßig annektierten Gebiete zurückgewinnen. Bei einer der Auseinandersetzungen mit dem aufständischen Adel in Aquitanien wurde er während der Belagerung der Burg Châlus am Abend des 26.3.1199 bei der Inspektion der Belagerungsarbeiten - ohne Harnisch, nur mit Helm angetan und von einem ihm vorhergetragenen Schild geschützt - von einem Armbrustbolzen in die linke Schulter getroffen. Während es ihm gelang, den Holzschaft des Bolzen abzubrechen, blieb die eiserne Spitze im Fleisch stecken; erst dem Chirurgen gelang es das Objekt zu entfernen. Die Wunde entzündete sich jedoch, und vierzehn Tage später starb Richard an Wundfieber, da er sich nicht um die Anweisungen seines Arztes gekümmert hatte. Sein Nachfolger wurde Richards Bruder, Johann ohne Land.   

Darstellung der Gefangennahme Richards

Detail aus dem Liber ad honorem Augusti von Petrus de Ebulo (~1196)

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1  Während des Einmarsches der christlichen Armee ereignete sich ein Vorfall, der später für Richards erhebliche Konsequenzen haben sollte: Herzog Leopold VI. von Österreich, der zuerst vor Ort gewesen war, ließ, um seinen Anteil an der Beute zu dokumentieren, sein Banner neben die Standarten von Richard und Philipp aufpflanzen. Richards Soldaten entfernten ihn und war ihn in den Graben. Als Leopold davon hörte, war er zutiefst empört. und verleß, als er keinerlei Genugtuung erhalten hatte, Akkon und kehrte nach Österreich zurück.

2 Um den Aufenthaltsort des entführten Richard in Erfahrung zu bringen, soll der Sänger Blondel in Deutschland und Österreich von Burg zu Burg gezogen sein und außerhalb einer jeden jeweils die ersten Zeilen eines Liedes gesungen haben, das er und Richard einst gemeinsam gedichtet hatten, bis er auf Dürrnstein schließlich den Refain des Gedichtes hörte, mit dem Richard erwiderte.

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Fontevraud-L'Abbaye, Abtei Fontevraud

Bild: Alexander Krischnig (07/2005)
Bild: Alexander Krischnig

Gustav II. Adolf

                               

Schwedischer König (seit 1611), der Sohn von Karl IX. und seiner zweiten Frau Christina von Holstein, Enkel von Gustav I. Eriksson Wasa; wurde nach dem Todes seines Vaters im Alter von 17 Jahren 1611 “gegen Garantie umfassender ständischer Rechte, v.a. der konstitutionellen Mitwirkung des Adels an der Regierung Schwedens”, durch den Reichstag für mündig erklärt. Er übernahm das Land in einer schwierigen Situation, da sein Vorgänger, Karl IX., durch Kriege mit Rußland und Dänemark die schwedischen Kräfte gebunden und durch den Sieg über seinen Neffen, den katholischen Sigismund III. Wasa von Polen-Schweden (1598) den schwedischen Throne unzugänglichgemacht hatte, drohten neben polnischen militärischen Aktionen auch Anstrengungen der älteren Wasa-Linie im Inneren zur Durchsetzung der Thronansprüche. In den Friedensschlüssen von Knäred (1613) und Stolbowo (1617) beendete Gustav Adolf die Kriege mit Rußland und Dänemark. Jetzt konnte er ungehindert gegen Sigismund vorgehen, der trotz der Unterstützung durch Kaiser Ferdinand II. im polnisch-schwedischen Waffenstillstand (1629) den Verlust Livlands hinnehmen mußte. Das Vordringen der habsburgisch-kaiserlichen Macht in den Ostseeraum beunruhigte ihn, so daß er beschloß, in den Dreißgjährigen Krieg einzugreifen. Zu einem erster Zusammenstoß zwischen kaiserlichen und schwedischen Truppen kam 1628 es bei der Belagerung von Stralsund. Das Zusammenwirken mit der französischen Politik unter Kardinal Richelieu, das im Vertrag zu Bärwalde (1631) seinen Niederschlag fand, ermöglichte es Gustav Adolf, die am 4.7. 1630 mit der Landung in Pommern (auf der Insel Usedom) begonneneBild: KN (09/1999) Offensive fortzusetzen.

Denkmal am Rande des Schlachtfeldes bei Breidenbach (errichtet 1831)

Trotz viele Schwierigkeiten besiegte er die kaiserlichen Truppen in allen Schlachten (u.a. 1631 bei Breitenfeld in der Nähe Leipzigs), bis er bei Lützen in einer Schlacht gegen Albrecht von Wallenstein fiel (16.11.1632 [nach dem damals in Schweden gültigen julianischen Kalender 6.11.]). Er wurde, auf seinem Pferd “Steif” reitend, von einer aus nächster Entfernung abgefeuerten Kugel getroffen, was Gerüchten Nahrung gab, er sei einem Anschlag zum Opfer gefallen (moderne kriminaltechnische Untersuchungen seiner in Stockholm verwahrten Kleidung bestätigen zumindest den Nahschuß).

Mit der Erkämpfung des Dominium maris Baltici hat er die Basis für eine schwedischen Großreichsbildung geschaffen, und er galt den deutschen Protestanten als Vorkämpfer und Retter des deutschen Protestantismus und wurde als “Leu aus Mitternacht“ (Löwe aus dem Norden) idealisiert. Nachfolgerin auf dem schwedischen Thron wurde Christine, seine Tochter aus seiner am 25.11.1620 in Stockholm geschlossenen Ehe mit Maria Eleonora von Brandenburg, Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg.

 

Tod König Gustav II. Adolf in der Schlacht bei Lützen

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Maria von Burgund

   

Herzogin (seit 1477), die Tochter Karls des Kühnen erbte nach seinem Tod, den er in der Schlacht von Nancy gegen die Franzosen am 5.1.1477 erlitt, dessen Burgundisches Reich sowie die dazugehörenden Niederlande, bestehend aus den Gebieten Flandern, Brabant, Luxemburg und Holland. Um den Krieg gegen die Franzosen finanzieren zu können, gewährte sie im Februar 1477 den Niederlanden das Große Privileg, das das Recht auf Selbstregierung garantierte. Gegen ihren Willen, aber in der Hoffnung, daß dieser am ehesten in der Lage wäre, gegen Ludwig XI. zu bestehen, war sie seit August 1477 mit dem späteren Kaiser Maximilian I. verheiratet. Sie bestimmte Maximilian zum Vormund und Regenten für ihre Kinder, Philipp I., den Schönen, von Kastilien und Margarete von Österreich. Nach ihrem frühen Tod fiel ihr burgundisches Erbe an das Haus Österreich. 

mit Ehemann Maximilian I. und Kindern

Obwohl eine erfahrene Reiterin, fiel sie am 6.3.1482 während einer Falkenjagd von ihrem Pferd und wurde bewußtlos. Nachden sie das Bewu0tsein wiedererlangt hatte, klagte sie zunächst nicht über größere Schmerzen, bekam aber bald Unterleibsschmerzen und starkes Fieber und starb im Beisein von Maximilian und ihren Kindern im Alter von nur 25 Jahren.

Maximilian I. mit seiner Gemahlin Maria von Burgund (Abbildung aus Der Weiß Kunig)

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Karl der Kühne

       (r., pinxit P.P.Rubens)

Herzog von Burgund; Sohn Herzog Philipps des Guten (*1396, †1467) und der Isabella von Portugal (*1397, †1471);  plante die Errichtung eines selbstständigen burgundischen Reichs unter Einschluß Lothringens; belagerte 1474/75 als Bundesgenosse des abgesetzten Kurfürsten Ruprecht von Köln vergeblich Neuss, unterlag gegen die Eidgenossen und Lothringer bei Grandson (2.3.) und Murten (22.6.1476) und fiel in der Schlacht bei Nancy. Sein Leichnam wurde erst zwei Tage später, gefroren, geplündert, entkleidet und von Wölfen angefressen, entdeckt.

Margareta von York

Karl war in erster, kinderlosen Ehe seit 1440 mit Katharina von Valois (*1428, †1446), der 12-jährigen Tochter Karls VII. verheiratet. Durch die Ehe (1477-82) seiner aus seiner zweiten Ehe mit Isabelle de Bourbon (*1454, †1465), der Tochter Karls I., stammenden Tochter Maria mit Maximilian I. kamen die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund an Habsburg, während das Herzogtum Burgund von Frankreich eingezogen wurde. In dritter Ehe heiratete Karl am 3.7.1468 in Damme im heutigen belgischen Westflandern Margareta von York, die Tochter Richard Plantagenet.

 

 

Statuen am Rathaus von Damme (Bilder: Dr. Herta Lepie)

Oben: Karl der Kühne; unten; Margareta von York

Fund der Leiche Karls des Kühnen nach der Schlacht bei Nancy 1477 (19. Jhrt.)

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Brügge, Onze-Liefde-Vrouwe-Kerk

Stockholm, Riddarholmskirche

Bild: Alexander Krischnig (03/2008)
Bild: Alexander Krischnig (03/2008)

Hinweis: Der kleine Behälter, der sich auf dem Sarg befindet, beinhaltet das Herz ihres Sohnes Philipps des Schönen. Das Herz Kaiser Maximilians I., ihrem Gemahl, befindet sich im Sarg.

El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo El Escorial

Charlotte

              

Kaiserin von Mexiko (1864-67); die Tochter des belgischen Königs Leopolds I. war seit 1857 verheiratet mit Erzherzog Maximilian von Österreich, dem späteren Kaiser von Mexiko und Bruder des österreichischen Kaiser Franz Josephs I.. 1866 fiel sie in geistige Umnachtung.

 

 

 

 mit Maximilan

 

 

 

 

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Brüssel, Königliche Krypta, Notre-Dame-de-Laeken-Kerk

Bild: Alexander Krischnig (07/2007)
Bild: Alexander Krischnig (03/2008)

Fontevraud-L'Abbaye, Abtei Fontevraud

Fontevraud-L'Abbaye, Abtei Fontevraud

Elisabeth von Valois [franz. Élisabeth de France]; [span. Isabel de Valois]

                                

Königin von Spanien; älteste Tochter Heinrichs II. von Frankreich und der Katharina von Medici; wurde im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Spanien und Frankreich am 22.6.1559 als seine dritte Gemahlin mit dem spanischen König Philipps II. verheiratet. Das ihr nachgesagte Liebesverhältnis zu dem ältesten Sohn Philipps, ihrem Stiefsohn und Thronfolger, Carlos, gehört in das Reich der Dichtung, wo Friedrich von Schiller es für seinen Drama Don Karlos (1787) aufgriff. Aus fünf Schwangerschaften überlebten nur zwei Mädchen: Isabella Clara Eugenia (*1566, †1633, links) und Katharina Michaela (*1567, †1597).

 

 

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Brügge, Onze-Liefde-Vrouwe-Kerk

Hinweis: Der Leichnam Karls des Kühnen wurde zunächst in der Hofkirche St. Georges in Nancy bestatten. Sein Urenkel Karl V. veranlaßte die Überführung der sterblichen Überreste Karls in die Liebfrauenkirche in Brügge.

Bilder: Alexander Krischnig (07/2005)
Bilder: Alexander Krischnig (07/2005)

Rouen, Kathedrale

Inschrift: Hic cor conditum est Richardi Angulorum regis qui leonis dictus obiit AN MCXCIX. [Hier ruht das Herz Richards des Königs der Engländer, genannt Löwenherz, gestorben anno Domini 1199].

Katharina Pawlowna Romanowa [russ. Екатерина Павловна Романова]

    

 

Königin von Württemberg (1816-19); Großfürstin von Rußland; aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp; Tochter von Zar Paul: Schwester u.a. der späteren Zaren Alexander I. und Nikolaus I.; war in erster Ehe seit 3.8.1809 mit Herzog Georg von Oldenburg, der aber 1812 an einer Typhuserkrankung starb, verheiratet. Vier Jahre später, am 24. Januar 1816. heiratete sie in Sankt Petersburg aus Gründen der Staatsraison ihren Cousin, den württembergischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der 1816 nach dem Tode seines Vater Friedrich als Wilhelm I. den Thron bestieg. Aufgrund der napoleonischen Krieges war das Land in schwere wirtschaftliche Turbulenzen geraten. Zudem kam es im Frühjahr und Sommer des Jahres 1816 aufgrund des bereits im April des Vorjahres erfolgten Ausbruchs des Vulkans Tambora in Indonesien überall in Europa zu extrem schlechte Witterungsverhältnisse mit Kälte, Regen und Hagelschlag; in Württemberg fiel bereits im Oktober der erste Schnee. Die Folge des “Jahres ohne Sommer” war eine große Hungersnot. Das Königshaus entwickelte daraufhin Maßnahmen, die zumindest langfristig die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen sollten. Besonders Katharina Pawlowna engagierte sich, indem sie die Wohltätigkeitsarbeit unterstützte; u.a. gründete sie den “Zentralen Wohltätigkeitsvereins“

Katharina Pawlowna starb bereits im Alter von 30 Jahren aufgrund einer Grippe, die sie sich zugezogen hatte, als sie nur mit einem dünnen Kleid angetan bei winterlichen Temperaturen im Park des Neuen Schlosses in Stuttgart herumlief. Zu ihren überraschenden Ende trug wohl auch eine Gürtelrose bei, an der sie zu dieser Zeit litt, als sie sich über die Untreue ihres Gatten grämte.

Inschrift über dem Eingangportal zum Mausoleum: Die Liebe höret nimmer auf.

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Stuttgart OT Rotenburg, Mausoleum auf dem Württemberg

Bild Jochen Jansen (10/2009) Wikipedia.de
Bild Jochen Jansen (10/2009) Wikipedia.de
Bild: JKCarl (09/2012) Wikipedia.org
Bild: JKCarl (09/2012) Wikipedia.org
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Friedrich Wilhelm I. Carl

  1861

 

König von Württemberg (1816-64); ältester Sohn des Kurfürsten und späteren Königs Friedrich I. von Württemberg und der Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel; 1814/15 kommandierte Wilhelm ein alliiertes Truppenkontingent in der Endphase der napoleonischen Kriege. Er übernahm nach dem Tode seines Vaters ein von den vorangegangenen Kriegen gebeuteltes Land. Zudem fiel in seine Regierungszeit das sogenannte “Jahr ohne Sommer”; nachdem die Asche aus dem gewaltigen Ausbruch des über 12.000 Kilometer entfernten Vulkans Tambora in Indonesien im April 1815 im Folgejahr auch Europa erreicht hatte, kam es zu langanhaltenden Regenfälle, zu Kälte und Hagelschlag; und in Württemberg fiel bereits im Oktober der erste Schnee; die Folge waren Ernteausfälle und eine Hungersnot. Wilhelm leitete - gemeinsam mit seiner Frau Katharina Pawlowna Romanowa - Maßnahmen ein, die nicht nur kurzfristig die Malaise der Bevölkerung lindern sollten, sondern langfristig auf Verbesserung der wirtschaftlichen Situation breiter Bevölkerungsschichten abzielten, u.a. gründete er 1817 einen landwirtschaftlichen Vereins, dessen Centralstelle ab 1818 jährlich ein landwirtschaftliches Fest mit Wettbewerben veranstaltete, aus dem schließlich das heutige Cannstatter Volksfest (Cannstatter Wasen) hervorging. Und er erwies sich als fortschrittlicher Herrscher; so erließ er 1819 mit Unterstützung der Stände eine liberale Verfassung. Zwischen 1828 und 1830 wirkte er am Aufbau des Deutschen Zollvereins mit. Als es in den Jahren 1846 und 1847 nach Missernten in Württemberg erneut zu Hungersnöten und stärkerer Auswanderung kam und die bis dahin ruhige Stimmung im Volk umschlug, setzte er das 1817 eingeführte und 1819 durch die Karlsbader Beschlüsse des Deutschen Bundes ausgesetzte liberale Pressegesetz 1848 wieder in Kraft, und wenig später, am 18. März 1848 wurde die württembergische Armee nicht mehr auf den König sondern auf die Verfassung vereidigt. Als sich am 20.4.1849 die Kammer der Abgeordneten in den Landständen fast einstimmig für die Anerkennung der in der Nationalversammlung in Frankfurt am Main beschlossenen Reichsverfassung aussprachen, lehnte Wilhelm dies ab, und schließlich leitete er ab 1850 wieder eine reaktionäre Politik ein.

Verheiratet war er in zweiter Ehe seit 1816 mit Katharina Pawlowna Romanowa, nachdem die kinderlose Ehe mit Karoline Auguste von Bayern, ddie 1808 geschlossen worden war, 1816 annulliert worden war. In dritter Ehe heiratete Wilhelm seine Cousine Prinzessin Pauline von Württemberg (*1800, †1873). daneben unterhielt er zahlreiche Verhältnisse.

Leichenzug Wilhelms I. in den frühen Morgenstunden des 30. Juni 1864 auf die Grabkapelle auf dem Württemberg

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Adel / Regenten XIX

Omnibus salutem!