Georg Thomalla

 Bild: Herbert Greite

Deutscher Film- und Theaterschauspieler, Sohn eines Justizbeamten und dessen Frau einer Ehefrau Maria, née Damas; kam nach einer Lehre als Koch zum Theater, spielte zunächst in Wanderbühnen, dann in Gelsenkirchen und Gera, schließlich am Theater am Kurfürstendamm in Berlin. Anfang der 1940er Jahre des 20. Jahrhunderts begann seine Karriere als Filmschauspieler; insgesamt spielte er schließlich in mehr als 120 Filmen. Mit Beginn der 1970er Jahre kam Thomalla zum Fernsehen; wirkte auch als Synchronsprecher.

Filme u.a.: Peter Voss, der Millionendieb (1946), Um eine Nasenlänge (1949, mit Theo Lingen, Hans Moser), Man spielt nicht mit der Liebe (1949), Eine Nacht im Séparée (1950), Fanfaren der Liebe (1951, mit Dieter Borsche, Grethe Weiser), Der Onkel aus Amerika (1952), Das haut einen Seemann doch nicht um (1958), Der Löwe von Babylon (1959), Die Försterchristel (1962), Ludwig Thomas Lausbubengeschichten (1965), Wenn Ludwig ins Manöver zieht (1967), Die Lümmel von der ersten Bank (1968), Immer Ärger mit den Paukern (1968), Unser Doktor ist der Beste (1969), Hochwürden drückt ein Auge zu (1971).

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Badgastein, Friedhof

Olga Tschechowa née von Knipper-Dolling

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Deutsche Filmschauspielerin russisch-deutscher Herkunft; Tochter des Eisenbahningenieurs Konstantin Knipper und der deutschstämmigen Lutheranerin Jelena Luise “Lulu“, née Ried; Nichte und Namensvetterin von Olga Knipper, der Frau des russischen Schriftstellers Anton Tschechow. Sie besuchte in Tsarskoje Selo (heute Puschkin) die Schule, trat aber, nachdem sie die Italienische Schauspielerin Eleonora Duse gesehen hatte, dem Studio des Moskauer Künstlertheaters bei. Dort lernte sie 1914 den russisch-jüdischen Schauspieler Mikhail Tschechow, den Neffen Antons, kennen, heiratete ihn im selben Jahr und nahm seinen Nachnamen an; die Ehe, aus der ihre Tochter Ada stammte, wurde 1917, im Jahre der  Russischen Oktoberrevolution geschieden. Beim Film seit 1918, hatte sie die Petersburger Kunstakademie und die Theaterschule Konstantin Stanislawskijs in Moskau besucht. 1921 kam sie nach Berlin, wo sie bereits im selben Jahr eine kleine Rolle in dem Stummfilm Schloß Vogelöd unter der Regie von Friedrich Wilhelm Murnau bekam und zwei Jahre später ihre erste Hauptrolle (Nora). Als gesichert gilt, daß sie trotz ihrer engen Kontakte zu Nazi-Größen auch solche zum NKWD, dem sowjetischen Geheimdienst, hatte, der die in großer Anzahl nach Berlin geflohenen Russen zu überwachen trachtete. Neben Marikka Rökk und Zarah Leander wurde sie zur bekanntesten Filmschauspielerin und zur Staatsschauspielerin ernannt.

Filme u.a.: Liebelei (1933; Regie Max Ophüls), Maskerade (1934), Burgtheater (1936), Bel Ami (1939), Angelika (1940), U 47 – Kapitänleutnant Prien (1958; Regie Harald Reinl), Die Zwillinge vom Immenhof (1973), Frühling auf Immenhof (1974).

Autobiographie: Ich verschweige nichts (1952), Meine Uhren gehen anders (1973).

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Gräfelfing (Ldkrs. München), Friedhof

Alexander Golling

 

 

Deutscher Theater- und Filmschauspieler; nach dem Besuch der Schauspielschule Max Bayrhammers im Jahre 1923, arbeitete er ab 1924 als Charakterdarsteller an verschiedenen deutschen Theatern, bis er 1935 zum Film kam und von 1938 bis 1945 Intendant des Bayrischen Staatsschauspiels war. Dem “Staatsschauspieler” wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine Nähe zu den braunen Machthabern (“brauner Theaterfürst von München”) vorgeworfen.

Filme u.a.: Der stählerne Strahl (1935), Einer zuviel an Bord (1935).

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Bilder: Matthias Kohler

Rottach-Egern, Neuer Friedhof

Louise Weber gen. “La Goulue”

pinxit Toulouse-Lautrec (1892  )    

Französische Tänzerin; “Erfinderin” des Cancan; die aus Clicha-la-Garenne stammende, “La Goulue”, die “Gefräßige” (wegen ihres angeblichen Männerverschleißes), genannte Wäscherin, wurde rasch zu einer der beliebtesten Tänzerinnen und zum Synonym für die schamlose Königin des Montmartre. Auf dem Plakat Moulin Rouge - La Goulue von 1891 hat Henri de Toulouse-Lautrec, der ihr auch noch die Treue hielt, als ihre Bewunderer sie bereits vergessen hatten, die Tänzerin mit hochgeschwungenem Bein und wirbelnden Röcken in den Mittelpunkt gestellt. 1895 verließ sie das Moulin Rouge, nachdem weber_louise_zeitungJane Avril ihre Nachfolgerin geworden war, und kaufte auf dem Foire du Trôe eine Jahrmarktsbude. 1898 zog sie mit ihrer Bude nach Neuilly um und heiratete zwei Jahre später den Artisten José Nicole Droxler, mit dem zusammen sie als Raubtierbändigerin arbeitete und von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zog; bei einer der Vorstellungen wurden sie und ihr Mann von den Löwen angegriffen - ein Ereignis, das von der Presse reißerisch dargestellt wurde. Sie spielte dann wieder an kleineren Theatern und trennte sich von ihrem Mann, der zu Beginn des Ersten Weltkrieges fiel. La Goulue verfiel zunehmend dem Alkohol. An den Stätten ihres einstigen Triumphes, u.a. dem Moulin Rouge, verkaufte sie - oft unerkannt - weber_louise_unfall_coverErdnüsse,  Zigaretten und Streichhölzer; wurde sie erkannt, dann signierte sie auch schon einmal die Streicholzheftchen, die sie verkaufte. Schließlich starb sie einsam und verarmt im Hôpital Lariboisière.

 

 

Darstellung des Unglücks in Le Petit Journal vom 24. Januar 1904

 

 

 

 

 

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Paris, Cimetière du Montmartre

Ulrich Schamoni

 

 

Deutscher Film- und Fernsehregisseur; der Sohn eines Regisseurs und einer Drehbuchautorin und Bruder von Peter Schamoni, wuchs in Werl und Münster auf, nahm Schauspielunterricht in München und war ab 1959 als Regieassistent tätig. Mit seinem Film Es (1966) mit Sabine Sinjen in der Hauptrolle wurde er zu einem der Pioniere des Neuen Deutschen Films, indem er durch das Oberhausener Manifest versuchte, dem bis dato eher anspruchslosen deutschen Nachkriegsfilm eine auf Realismus basierende ästhetische und inhaltliche Neuorientierung entgegenzusetzen. Mit seiner Komödie Quartett im Bett (1968) u.a. mit den Jacob Sisters und den Mitgliedern von Insterburg & Co. versuchte er das Lebensgefühl eines Teils der Jugend in West-Berlin Ende der 1960er Jahre einzufangen.

Schamoni führte nicht nur Regie, sondern wirkte auch in einigen seiner Filmen mit, so in dem Streifen Chapeau Claque – Die fröhliche Beichte eines Faulenzers (1974). 1973 gründete er gemeinsam mit der Filmproduzentin Regina Ziegler (*1944) die Bärenfilm-Filmproduktion, 1987 einen privaten Rundfunksender und 1992 den ersten privaten Fernsehsender.

Sein letzter Film war eine Dokumentation mit dem Titel Abschied von den Fröschen (1998) über sich selber; 1½ Jahre – bis wenige Tage vor seinem Tode – filmte er sich in seinem Haus und Garten selber mit einer digitalen Videokamera und berichtete dabei auch immer wieder über seinen Zustand. Schamoni starb an den Folgen einer Leukämieerkrankung.

Filme u.a.: Ein Duft von Blumen (1967), Alle Jahre wieder (1967), Wir – zwei (1970), Das Traumhaus (1980), Der Platzanweiser (Darsteller) (1983), So lebten sie alle Tage (TV-Serie, 1984), 1985: Alles Paletti (1985).

Inschrift:

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Bild: Dieter Müller (2004)

Berlin, Zehlendorf, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Bilder: Matthias Bauer (05/2006)
Bilder: Alexander Krischnig (09/2006)

Hinweis: Weber war urspr. auf dem Friedhof von Pantin beigesetzt worden; 1991 wurde sie exhumiert und auf Veranlassung des damaligen Pariser Bürgermeistes Jacques Chirac auf der Cimetière du Montmartre beigesetzt..

Bild: Richard Gillanders (04/2007)
Bild: KN (1995)
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Wolfgang Spier

 

 

Deutscher Theater- und Filmschauspieler; Sohn eines Psychologen; 1929 ging er nach Berlin, um dort Medizin zu studieren, wurde aber als “Halbjude” zum diesem Studiengang nicht zugelassen. Er begann daraufhin ein wirtschaftswissenschaftliches Studium, das er aber bald wieder aufgab, um nach einer Banklehre als Bankangestellter zu arbeiten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges absolvierte er eine Schauspiellehre und ging anschließend an das Staatstheater nach Wiesbaden. 1950 kehrte er nach Berlin zurück und gründete dort gemeinsam mit Martin Benrath, Horst Buchholz, Eberhard Fechner und Wolfgang Neuss den Theaterclub im British Center, dessen künstlerische Leitung er bis 1955 innehatte. Außerdem war er von 1953 bis 1955 als Regisseur beim Radio im amerikanischen Sektor (Rias) tätig und arbeitete für die Berliner Kabaretts Stachelschweine und Wühlmäuse. Spier , der mehr als 250 Theaterstücke an verschiedenen deutschen Bühnen inszenierte, galt als "König des Boulevard". Am Theater am Kurfürstendamm feierte er u.a. mit Harald Juhnke und Günter Pfitzmann große Erfolge. Über Berlin hinaus bekannt wurde er durch die Comedyserie Ein verrücktes Paar mit Grit Böttcher und Harald Juhnke, die auch im Fernsehen übertragen wurde. Außerdem arbeitete Spier als Synchronsprecher.

Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz (1968).

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Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

Bilder: Matthias Bauer (06/2011)

Wolfgang Grönebaum

 

 

Deutscher Schauspieler; ab 1930 in Dortmund aufgewachsen, begann er 1946 seine Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in Essen und arbeitete bereits von 1947 bis 1949 am Schauspielhaus Bochum; danach führte er für einige Jahre ein eigenes kleines Theater in Dortmund. 1953 wechselte er zum Dortmunder Stadttheater. Von 1957 bis 1970 war er  am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert.Grönebaum wirkte in zahlreichen Fernsehserien mit, u.a. in Tatort, Der Alte, Lindenstraße, Notarztwagen 7.

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Helga Göring

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter eines aus dem Rheinland stammenden Augenarztes und einer Dresdnerin; absolvierte von 1938 bis 1940 eine Schauspielausbildung u.a. bei Erich Ponto an der Akademie für Musik und Theater in Dresden, der Bühnenengagements in Bielefeld, Frankfurt am Main und Hamburg folgten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte sie in Stendal und Dresden. 1951 wurde sie von dem Regisseur und Schauspieler Martin Hellberg für den Film entdeckt und gab in dessen Produktion Das verurteilte Dorf (1952) ihr Debüt. 1952 erhielt sie eine Festanstellung bei der DEFA und entwickelte sich in der Folgezeit zu einer gefragten Charakterdarstellerin; auf der Theaterbühne war sie nur noch selten in Gastrollen zu sehen. Zwischen 1961 und 1991 gehörte sie dem Ensemble des Deutschen Fernsehfunks (DFF, ab 1972 Fernsehen der DDR) an und war u.a. in Literaturverfilmungen zu sehen. Außerdem wirkte sie in einigen Episoden der in der DDR produzierten Kriminalserie Polizeiruf 110 mit. Von 1984 bis 1991 verkörperte sie neben ihren Kolleginnen Ingeborg Krabbe und Marianne Kiefer in der vom Fernsehen der DDR produzierten Fernsehschwank-Serie Drei reizende Schwestern die Rolle der Mathilde Lehmberg.

Filme u.a.: Berlin – Ecke Schönhauser… (1957), Denk bloß nicht, ich heule (1965), Unterwegs zu Lenin (1970), Das zweite Gleis (1962), Die Regentrude (1976)

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Kalletal OT Hohenhausen, Friedhof

Bild: Matthias Bauer (07/2011)

Berlin-Prenzlauer Berg, Georgen-Parochial-Friedhof I

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Bilder: Hans-Christian Seidel (10/2011)

Hans Epskamp

 

 

Deutscher Schauspieler; nahm nach seiner Schulausbildung Schauspielunterricht, debütierte 1927 am Landestheater Darmstadt und war anschließend von 1928 bis 1930 am Theater Gera tätig..

 

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Günther Schneider-Siemssen

 

 

Deutsch-österreichischer Bühnenbildner; verbrachte seine Kindheit und Jugend in München und wollte ursprünglich Dirigent werden, nahm von diesem Vorhaben jedoch Abstand, nachdem Clemens Krauss ihm im Rahmen eines Vorstellungsgespräches davon abgeraten und ihm eine Ausbildung zum Bühnenbildner ans Herz gelegt hatte. er studierte daraufhin Bühnenbild an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 1951 bis 1954 war er Ausstattungschef des Salzburger Landestheaters und betreute parallel dazu auch das Salzburger Marionettentheater. Anschließend war er bis 1960 Ausstattungsleiter in Bremen und danach unter Herbert von Karajan an der Wiener Staatsoper beschäftigt sowie von 1962 bis 1986 Ausstattungsleiter der Österreichischen Bundestheater, zu dem die Staatsoper, die Volksoper, das Burgtheater und das Akademietheater gehören, ab 1965 auch für die Salzburger Festspiele. In dieser Funktion entwarf Schneider-Siemsser, der 1973 die österreichische Staatsbürgerschaft erworben hatte, zahllose Bühnenbilder, die stilprägend wurden. Außer in Wien arbeitete er an vielen weiteren bedeutenden Theatern, etwa an der Metropolitan Opera in New York oder dem Teatro Colón in Buenos Aires.

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Bild: Heinz Knisch (08/2015)

Wien, Zentralfriedhof

Bild: Heiko Bockstiegel (06/2012)

Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem

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Ada Michajlowa Tschechowa [russ. Ада Михайловна Чехова]

 

Deutsche Schauspielerin und Managerin; eine Großnichte des russischen Schriftstellers Anton Tschechow. Tochter der Filmschauspielerin Olga Tschechowa; Mutter der Schauspielerin und Managerin Vera Tschechowa (*1940, † 2024); kam 1921 mit ihrer berühmten Mutter nach Deutschland und wuchs in Berlin auf. Bedingt durch den Beruf der Mutter kam Ada bereits früh mit dem Film in Berührung. So entstand in ihr der Wunsch, Schauspielerin zu werden, wobei sie sich hauptsächlich auf das Theater konzentrierte.

Ada Tschechowa kam beim Flugzeugunglück in Bremen ums Leben, als eine zweimotorige Maschine der Lufthansa vom Typ Convair CV-440 bei beim Linienflug während Anflugs auf den Flughafen Bremen durchstarten mußte und kurz vor 19h00 unmittelbar hinter dem Ende der Runways aus geringer Höhe abstürzte. Bei dem Absturz kamen alle 42 Passagiere und die vier Besatzungsmitglieder ums Leben; die Ursache konnte nie ermittelt werden; heute markiert ein Gedenkstein den Ort der Katastrophe.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Pompadour (1935), Der Favorit der Kaiserin (1936), Clarissa (1941), Mit den Augen einer Frau (1942), Geheimnis einer Ehe (1951).

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Gräfelfing (Ldkrs. München), Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (05/2006)
Theater / TV / Film / Show XXVI

Omnibus salutem!