Maria Dorothea Elisabeth (Elise) Lensing

 

Deutsche Putzmacherin und Näherin; Tochter des Wundarzt Lensing, der früh verstarb; siedelte mit ihrer Mutter, nach deren Wiederverheiratung mit einem Schiffszimmermann nach Hamburg über und nach einer Ausbildung in Magdeburg in dessen Haus; war eine langjährige Freundin und Mätresse Friedrich Hebbels, die ihm seinen Erfolg ermöglichte. Zu Beginn des Jahres 1835 hatte sie Hebbel kennengelernt, der im Haus ihres Stiefvaters ein Zimmer gemietet hatte. Hebbel war zu dieser Zeit 22 und Elise 30 Jahre alt. Aus dieser Verbindung gingen die Söhnen Max (*1840, †1843) und Ernst (*1844, †1847) hervor. Zum Bruch kam es als Hebbel die Schauspielerin Christine Enghaus kennenlernte und im Mai 1846 heiratete. Später kam es auf Initiative von Christine wieder zu einer Annäherung zwischen Hebbel und Elise: Sie hatte sie nach Wien eingeladen, wo sie ab Juni 1847 über ein Jahr im Kreise der Familie verbrachte.

 Zurück zur Personenliste

Hamburg, Friedhof Olsdorf

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Johann Jakob Hollweg (seit 1780 Bethmann-Hollweg)

 

Deutscher Bankier und Geschäftsmann; Sohn des Frankfurter Kaufmanns Johann Abraham Hollweg (*1698, †1762) und seiner Frau Anna Elisabeth geb. Bengerath; gründete 1774 gemeinsam mit Christian Friedrich Laué die Kattunhandlung Hollweg & Laué. 1780 heiratete er Susanne Elisabeth Bethmann (*1763, †1831), die Tochter von Johann Philipp Bethmann, in dessen Bank er bereits Partner war, und führte seit der Verheiratung den Namen Bethmann-Hollweg. 1781 trat er als Teilhaber in das Bankhaus Gebrüder Bethmann ein. Aus der Verbindung gingen vier Kinder hervor: Anna Elisabeth (1781–1850), die 1801 den Bankier Joachim Andreas Grunelius heiratete, Johann Philipp (*1791), der 1812 auf einer Bildungsreise in Florenz starb, Margarethe Luise (*1793, †1831), die Johann Georg Konrad von Saint-George heiratete sowie Moritz August (*1795, †1877), der später Jurist und preußischer Kultusminister und 1840 in den erblichen Adelsstand erhoben wurde. Zu seinen Nachfahren zählte u.a. der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg.

Zurück zur Personenliste

Familie von Bethmann

Alte Frankfurter Bankiersfamilie, Wohltäter und Stifter, Förderer von Kunst und Wissenschaft.

Zurück zur Personenliste

Bild: KN (1997)

Nadeschda Sergejewna Allilujewa Stalina [russ. Надежда Сергеевна Аллилуева]

                   

Zweite Frau Stalins, die er 1918 heiratete, obwohl sie seine Tochter hätte sein können; Tochter des Altbolschewiken Sergej Allilujew; Mutter des gemeinsamen Sohnes Wassilij (*1921, †1962) und der einzigen Tochter Swetlana Iossifowna (*1926, †2011), die 1963 in die USA auswanderte und dort ihre Memoiren veröffentlichte. Nach ihrer Hochzeit holte sie Jakow, Stalins Sohn aus erster Ehe mit Jekaterina Swanidse, umSwetlana den er sich nicht gekümmert hatte, zu sich nach Moskau. Dort arbeitete sie eine Zeitlang als Sekretärin des Arztes und Politikers Grigori Konstantinowitsch (Sergo) Ordschonikidse, mit dessen Frau Sinaida Gawrilowna sie eng befreundet war. In die politischen Ambitionen ihres Mann war sie nicht involviert, stand überhaupt außerhalb seines Lebens und war unglücklich. Erst als sie Ende der 1920er Jahre an der Industrieakademie in der Nowaja Bassmanaja studierte, erfuhr sie von der großen Hungernot in der Sowjetunion. In Briefen an ihn übte sie Kritik an seiner Politik. Es kam auch häufig zu persönlichen Auseinandersetzungen. So soll sie sich am Abend vor ihrem Tod mit ihrem Mann auf einer Gesellschaft bei den Woroschilows heftig gestritten und die Gesellschaft alleine verlassen haben. Nachdem sie tot in der wohnung aufgefunden worden war, hieß es in dem offiziellen Communiqué lapidar, sie sei “unerwartet und vorzeitig” verstorben. Es kamen aber auch schnell Gerüchte in Umlauf, neben der Leiche sei ein Revolver gefunden worden, mit dem sie sich selbst in den Kopf geschossen habe. Die Umstände ihres Todes konnten bis heute nicht aufgeklärt werden. Bekannt ist lediglich ihre Neigung zu Depressionen, war deswegen mehrmals in Kur, u.a. auch in Berlin und in Karlsbad, wo sie den Namen Aichholz, den Familiennamen ihrer deutschstämmigen Großmutter mütterlicherseits verwendete.

Nadeschda Sergejewitsch (Aufnahme kurz vor ihrem Tode)

Nachdem der Leichnam zwei Tage öffentlich aufgebahrt worden war, fand die Beisetzung am 11. November statt. Auf dem Weg zum Friedhof wurde der Leichenwagen neben Stalin u.a. von ihrer Schwester Anna und ihrem Bruder Paul begleitet. Die Grabstätte ließ Stalin mit einer Stele aus weißem Marmor versehen, deren Kopf in eine Portraitbüste übergeht, die Nadeschda Sergejewna als junges Mädchen darstellt. Noch jahrelang - manchmal auch mitternächtig - besuchte Stalin das Grab, nachdem zuvor das Gelände des Friedhof von Sicherheitspersonal gesichert worden war.

Inschrift:

Nadeschda Sergejewna
Allilujewa
Stalina
1902-1932
Mitglied der Bolschewistischen Partei
von
J.W. Stalin

Zurück zur Personenliste              

Moskau, Neufrauenkloster

Bilder: KN (06.08.2009)

Hinweis: Das Original des von Bertel Thorwaldsen für die Grabstätte geschaffene dreiteilige Epitaph befindet sich heute im Liebieghaus in Frankfurt am Main. Die Darstellung symbolisiert den Tod des nur 21 Jahre alten Johann Philipp in Florenz.

Hinweis: Elise Lensing wurde auf dem St.-Georgs-Friedhof beigesetzt. Als dieser eingeebnet wurde, ließ Christine Hebbel sie nach Hamburg-Ohlsdorf umbetten, wo sie 1899 für sie 1899 eine Grabstätte gekauft hatte.

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Bild: Mike Gonzalez (07/2003)

László Szabó

 

Ungarischer Schachspieler; trat im Alter von 18 Jahren erstmals in Erscheinung, als er die ungarischen Schachmeisterschaften gewann, wurde in die Nationalmannschaft berufen und spielte in Warschau seine erste Schacholympiadeund nahm an Schach-Olympia 1936 in München teil. 1937 gewann er die ungarische Meisterschaft, 1938/39 das Traditionsturnier in Hastings vor Max Euwe und 1939 ein Turnier in seiner Heimatstadt mit 11 Punkten aus 11 Partien. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er wegen seine jüdischen Herkunft zu Zwangsarbeiten herangezogen und kam Anfang 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Ende des Krieges entschloß sich Szabó, der von Haus aus Bankkaufmann war, Profi-Schachspieler zu werden. Er gehörte zu den stärksten nicht-russischen Schachmeistern der Welt. Aufgrund seiner internationalen Erfolge erhielt er 1950 von der FIDE den Titel Großmeister. Er war insgesamt neunmal ungarischer Meister, elfmal nahm er an Schacholympiaden teil und erreichte dreimal das Kandidatenturnier, nämlich 1950, 1953 und 1956. Er spielte bis 1979 in 88 internationalen Turnieren, von denen er 21 gewann. 1974 wurde er Erster bei den zweiten Dortmunder Schachtagen.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Dr. József Varga  (10/2009)

Budapest, Jüdischer Friedhof

Karl Illner

Österreichischer Flugpionier; erlernte zwischen 1892 und 1895 das Schlosserhandwerk und war anschließend bei Maschinenfabriken in Böhmen und Dresden tätig. Dann war er als Mechaniker Mitarbeiter von Igo Etrich. tätig, den er bereits aus Böhmen kannte, wo beide aufgewachsen waren. Am 8.8.1909 gelang ihm mit der Etrich I Praterspatz der erste Flug von 40 m Länge und 4 m Höhe. Und nachdem er am 24.4.1910 als Dritter in Österreich-Ungarn die Pilotenprüfung abgelegt hatte, absolvierte er am 17.5.1910 den ersten österreichischen Überlandflug von Wiener Neustadt nach Wien und wieder zurück mit einer Etrich-Taube Noch im selben Jahr, am 18. September errang er bei einem in Wiener Neustadt abgehaltenen internationalen Flugwettbewerb fast alle ersten Preise. Am 10. Oktober 1910 gelang ihm ein Überlandflug von Wien nach Horn und zurück, was ihm eine von der der Gemeinde Wien gestifteten Preis von 20.000 Kronen einbrachte. Illner errang aber auch Später war Illner Direktor bei der Wiener Wagenbaufirma A. Weiser & Sohn.

Zurück zur Personenliste                   

KN (08/2005)

Wien, Grinzinger Friedhof

Eberhard Piltz

 

Deutscher Journalist; studierte Geschichte, Politik und Zeitungswissenschaften in München. und war anschließend ab 1965 Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (BR), dann ab 1970 bis 1974 Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter des BR-Magazins Report München . An diese Tätigkeit anschließend war Piltz bis 1982 Leiter des ARD-Studiosin Tel Aviv und ab 1985 in dieser Position in Rom, bevor er bis 1989 stellvertretender Leiter des ARD-Studios Bonn war und die Sendung Bericht aus Bonn. moderierte. 1989 wechselte er zum Zweiten Deutsche Fernsehen (ZDF), war dort bis 1993 Leiter des ZDF-Studios in Paris und zugleich 1992 bis 1993 Chefreporter des ZDF. Als Leiter der ZDF-Hauptredaktion Aktuelles und Moderator des heute-journals war Piltz von 1993 bis 1997 tätig. 1997 kehrte er als Leiter des dortigen ZDF-Studios nach Rom zurück und berichtete von dort über Ereignisse in Italien. Bevor er 2007 in den Ruhestand ging und als Professor an der Hochschule für Fernsehen und Film München den Bereich Fernsehjournalismus leitete, war er zuletzt Leiter des ZDF-Studios in der amerikanischen Hauptstadt.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Matthias Bauer (03/2012)

München, Waldfriedhof

Willy Scheu

 

Deutscher Zahnarzt und Fastnachter; studierte Zahnmedizin an der Gießener Universität und eröffnete nach Abschluß des Studiums und der Promotion eine Zahnarztpraxis in Mainz. Erstmals trat er 1939 gemeinsam mit Ernst Neger auf die Bühne. Bundesweit bekannt aber wurde Scheu durch seine Mitwirkung bei der Sendung Mainz — wie es singt und lacht”, die ab 1955 als Gemeinschaftssitzung vom Mainzer Carneval Verein (MCV), Mainzer Carneval Club (MCC), dem Gonsenheimer Carneval-Verein (GCV) und dem Karneval-Club Kastel (KCK) zunächst die ARD im Fernsehen übertrag und die ab 1975 im Wechsel von ARD und ZDF ausgestrahlt wurde. In der Figur des “Bajazz mit der Laterne”, die schnell zum Symbol der Mainzer Fastnacht wurde, nahm er v.a. die Politik und Politiker Nachkriegsdeutschlands auf die Schippe. 1963 wurde er als erster Preisträger mit dem Narrenbrunnenpreis von Ettlingen ausgezeichnet.

Zurück zur Personenliste                   btn_up

Bilder: Berndt Wolter (04/2012)

Mainz-Gonzenheim, Waldfriedhof

Bild: Heiko Bockstiegel (02/2018)
Sonstige V

Omnibus salutem!