Deutscher Unternehmer; führte das von Eugen Verpoorten im Jahre 1876 in Heinsberg gegründete Unternehmen in 3. Generation weiter und verlegte den Geschäftssitz 1920 nach Berlin und, nachdem die Produktion nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst in Straubing stattfand, nach Bonn, wo sich seit Anfang der 1950er Jahre der Hauptsitz befindet. Viktor Verpoorten, der die Geschäftsführung übernahm, begann erstmals mit Breitenwerbung u.a. mit dem 1961 kreierten Slogan Ei, ei, ei – Verpoorten, unterlegt mit der Musik aus dem Schlager Ay Ay Maria - Maria aus Bahia.
Bonn, Südfriedhof
Deutscher Bankier; nach einer Lehre in der Deutschen Bank übernahm er von 1940 bis 1944 die Leitung der Kreditabteilung einer von der Deutschen Bank übernommenen Bank im besetzten Metz und führte 1945 nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reichs die Abwicklung durch. Danach leitete er die Kölner Niederlassung der Bank für Gemeinwirtschaft. 1955 erwarb er schließlich das Bankhaus Hocker & Co., das er in die I.D. Herstatt KGaA wandelte. 1974 brach das Unternehmen zusammen, und da er haftete, wurde er in einem Prozeß zunächst zu 4 ½ Jahren Haft verurteilt, die in einem Revisionsverfahren in 2 Jahre Haft auf Bewährung geändert wurde. In seinem 1992 veröffentlichten Buch Die Vernichtung behauptete er, Opfer einer persönlich gegen ihn gerichtete Verschwörung geworden zu sein.
Köln, Friedhof Melaten
Ernst Christian Friedrich Schering
Deutscher Apotheker und Industrieller; das jüngste von 5 Kindern eines Gastwirtes kaufte 1851 die Schmeisser’sche Apotheke in der Chausseestraße am Oranienburger Tor, die er in “Grüne Apotheke” umbenannte, der ein Laboratorium angliederte, in dem er ab 1854 Chemikalien besonderer Reinheit produzierte. Wegen der großen Nachfrage nach seinen Produkte verlegte er 1855 sein Laboratorium außer Haus und erwarb 1864 eine Lizenz zum Bau einer größeren Fabrikationsstätte, die das Stammhaus der Chemische Fabrik Ernst Schering wurde (die Apotheke wurde indessen von seinem Sohn Richard weitergeführt). Der Titel eines “Königlicher Kommerzienrat” wurde ihm verliehen, als er während des Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Arzneimittel für die preußische Armee lieferte. Zugleich wurde die Firma in die Aktiengesellschaft Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering) umgewandelt, aus der schließlich die heutige Schering AG hervorging. Wie manch anderer verantwortungsvolle Unternehmer seiner Zeit auch sah er sich seinen Arbeitern gegenüber verpflichtet: er gründete 1876 eine Betriebskrankenkasse. Später folgten eine Beamten- und Arbeiter-Pensionskasse (1886) und eine Witwen- und Waisenkasse (1892). Ernst Schering war einer der Gründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft, als deren Schatzmeister er bis 1880 fungierte.
Inschrift: Das Beste sucht im Können und im Wollen, dann muss Euch Jeder Dank und Ehre zollen.
Deutscher Unternehmer; gründete 1904 im Alter von 25 Jahren die Vermittlungsgesellschaft Bureau für Versicherungswesen Robert Gerling & Co.mbH. - Grundstein für den heutigen Gerling-Konzern.
1918 erfolgte die Gründung der Allgemeinen Versicherungs-AG als Vorläuferin des Gerling-Konzern, 1922 wurde der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG und der Gerling-Konzern Rückversicherungs-AG, die in die die Rheinische Versicherungs-Gruppe AG. eingebunden. Mit der von ihm gegründeten Rheinischen Versicherungs-Gruppe rief Gerling in den Jahren 1920–1922 mehrere lokale Versicherungsunternehmen in den verschiedenen deutschen Regionen ins Leben, wobei er auf eine große Beteiligung der jeweils ansässigen Industrie zählen konnte.
Ab diesem Zeitpunkt ist Gerling mit eigenen Gesellschaften im deutschen Sach-, Lebens- und Rückversicherungsgeschäft tätig. Nach dem Tod Gerlings übernimmt Walter Forstreuter die Leitung des Unternehmens. Der Sohn Gerlings, Hans Gerling (*1915, †1991), erhielt unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges von der amerikanischen Militärregierung die Zulassung als Versicherer. Unter seiner Führung weitete der Gerling-Konzern seine Aktivitäten ab 1955 auch auf das Ausland aus. Als der Gerling-Konzern am 1.5.2006 ein Teil der Talanx-Gruppe wurde, endete die 100-jährige Firmengeschichte des Gerling-Konzerns.
Inschrift (unter den Reliefs): Sein Kampf - Volksverbundenes Wirken - Sein Schicksal
Köln, Nordfriedhof
Berlin, Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde
Köln-Deutz, Jüdischer Friedhof
Therese Oppenheim née Deigen (Deia) Levi, ab 1808 Therese Stein
Deutsche Unternehmerin jüdischen Glaubens; Tochter eines Manufakturhändlers; heiratete 1792 als 17Jährige Salomon Oppenheim jun. und brachte die stattliche Summe von 10.000 Talern als Mitgift mit in die Ehe. 1803 wurden die Söhne Simon (†1880) und 1804 Abraham (†1878) geboren - insgesamt hatte sie 12 Kinder geboren. Sie hatte bereits in der Firma als Prokuristin mitgearbeitet, als sie nach dem Tod ihres Mannes (1828) das von ihm 1789 in Bonn ursprünglich als Kommissions- und Wechselhaus gegründete Bankhaus weiterführte, bis sie es schließlich ihren beiden Söhnen übergeben konnte. Diese gründeten dann in den 1830er Jahren eine Vielzahl von Unternehmen in diversen Branchen, so u.a. in Eisenbahnunternehmen, Versicherungen und in schwerindustrielle Betrieben.
Durch die Hochzeit ihres Sohnes Abraham (*1804, †1878) mit der 23jährigen Charlotte Beyfus (*1811, †1887), der Enkelin von Mayer Amschel Rothschild, im Jahre 1834 ist die Familie Oppenheim eng mit den Frankfurter Bankiers verwandt und auch geschäftlich mit diesen verbunden.
Deutscher Unternehmer; im Alter von 15 Jahren absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in einer Frankfurter Weingroßhandlung, bei der er Kenntnisse der Wein- und speziell der Schaumweinherstellung erwarb. Mit 17 Jahren wechselte er in eine Offenbacher Tabakfabrik und gründete zunächst in seiner Vaterstadt eine Fabrik für Rauchtabak. Im Juli 1864 gründete er gemeinsam mit sechs weiteren Bürgern aus Wiesbaden und Mainz in Schierstein (heute zu Wiesbaden) die Rheingauer Schaumweinfabrik, Keimzelle der weltbekannten Sektkellerei Söhnlein mit den Marken Söhnlein Brillant und Rheingold. 1899 ging das Unternehmen, das Söhnlein als Direktor geleitet hatte, in sein alleiniges Eigentum über. Bereits 1877 hatte Söhnlein, der mit der Tochter eines wohlhabenden Seifensieders verheiratet war, einen 10-Jahresvertrag mit Fürst von Metternich (Domäne Schloß Johannisberg) mit der Folge geschlossen, daß Söhnlein den Namen Johannisberg verwenden durfte. Nach einer Begegnung mit dem Komponisten Richard Wagner, der in Biebrich (heute zu Wiesbaden) 1862 seine Meistersinger von Nürnberg schuf und aus Bewunderung für dessen Oper Ring des Nibelungen gab Söhnlein seinem Sekt 1868 die Bezeichnung “Rheingold”. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Untergang des Kaiserreiches wurde für die Taufe von Kriegsschiffen der kaiserlichen Marine ausschließlich Söhnlein Sekt verwendet.
1958 wurde das Unternehmen an die Familie Oetker veräußert. 1987 fusionierte die Söhnlein Rheingold KG mit dem langjährigen Konkurrenten Henkell & Co zu Henkell & Söhnlein. Der Firmensitz befindet sich heute im Henkell-Schlößchen in Wiesbaden-Biebrich.
Wiesbaden, Nordfriedhof
vor 1930
Deutscher Chemiker und Industrieller; studierte von 1879 bis 1882 Chemie an den Universitäten Göttingen und Jena und trat nach der Absolvierung des Militärdienstes als Einjährig-Freiwilliger beim bayerischen Leibregiment in München 1883 bei den Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co. in Elberfeld ein. Er wurde zum engen Vertrauten des Firmengründers Friedrich Bayer (*1825, †1880), gründete die Arzneimittelproduktion der Bayerwerke und regte die Neuorganisation des chemischen Großbetriebs an. 1903 wurde er zum Vorstandsmitglied ernannt. Zwischen 1916 und 1925 gelang Duisberg, der sich große Verdienste bei der Entwicklung neuer Farbstoffe, welche die Produktion wesentlich rentabler machten, erwarb, die Zusammenlegung der deutschen Farbenfabriken zur “Interessengemeinschaft Farbenindustrie" und war 1925 Mitbegründer der IG-Farbenindustrie AG (1925), sowie seitdem Vorsitzender von Aufsichts- und Verwaltungsrat. Bereits nach dem Ende des Ersten Weltkrieg hatte Duisberg wichtige Aufgaben in der Industrie- und Forschungspolitik übernommen und die Kontakte zwischen Wissenschaft und chemischer Industrie gefördert. So geht auf seine Idee die Carl Duisberg Gesellschaft e. V. zurück, eine gemeinnützige Organisation, die deutsche und ausländische Nachwuchskräfte der Wirtschaft fördert. Außerdem unterstützte er mit staatlicher Unterstützung den Auslandsaustausch von Nachwuchskräften der Wirtschaft. Zu weiteren seiner Aktivitäten gehörte die Förderung des Deutschen Museums in München,, ebenso wie die Bildung einer Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft und die Wirtschaftshilfe in Form einer Darlehenskasse der deutschen Studentenschaft, was ihm den Ehrentitel ”Studentenvater" einbrachte.
1933 erschienen seine Lebenserinnerungen.
pinxit Max Liebermann (1909)
Leverkusen, Carl-Duisberg-Park
US-amerikanischer Industrieller; Großenkel von Henry H. Crapo, des Gouverneurs von Michigan; die High Scholl brach er ab, um im Holzlager seines Großvaters zu arbeiten, brach 1885 aber auch diese Arbeit ab und gründete mit seinem Partner Josiah Dallas Dort die Coldwater Road Cart Company. in Flint (Michigan). Bereits 1890 war das Unternehmen mit jährlich ca. 50.000 produzierten, von Pferden gezogenen zweirädrigen Kutschen das größte dieser Art in den Vereinigten Staaten. 1904 trat James Whiting von der Buick Company an ihn heran und schlug ihm vor, Autos von Buick zu bewerben und als Generaldirektor in das Unternehmen einzutreten. Nachdem David Dunbar Buick das Unternehmen am 1.11.1904 an Durant übergeben hatte, wurde dieser Präsident der Buick Motor Company. In nur drei Jahren gelang es diesem, das Unternehmen zum führenden Automobilhersteller in den USA zu machen. Am 16.9.1908 gründete Durant mit einer Kapitalinvestition von US$ 2.000 General Motors of New Jersey (GM). Durch erfolgreiche Aktiengeschäfte gelang es ihm, Oldsmobile, die Oakland Motor Car Company (später Pontiac) und Cadillac zu erwerben. Nachdem er 1910 versucht hatte, auch Ford zu übernehmen, wurde er von General Motors entlassen. 1911 gründete er gemeinsam mit Louis Chevrolet die Chevrolet Motor Car Company in Detroit. Als Chevrolet 1918 von General Motors übernommen wurde, gelangte Durant wieder an die Spitze von General Motors. 1920 wurde Durant vom damaligen GM-Präsidenten Pierre DuPont aus dem Unternehmen gegen eine Zahlung der Schulden Durants gedrängt. 1921 gründete Durant die Firma Durant Motors und produzierte während der nächsten Jahre unter diesem Namen eine Reihe von Automobilen. Aufgrund eines schrumpfenden Marktes und der Auswirkungen der Großen Depression endete Durants Karriere in der Automobilindustrie im Jahre 1933. Von 1934 bis zu seinem Tod versuchte Durant sich in Aktiengeschäften und der Politik, ohne allerdings wieder zu alter Größe zu gelangen; die Erinnerung an ihn schwand allmählich aus dem öffentlichen Leben.
New York, Bronx, Woodlawn Cemetery
Deutscher Lebensmittelfabrikant; entstammte einer alteingesessenen Bauernfamilie und war selbst Bauer; 1876 gründete er in Dissen eine Fabrik für Fleisch- und Wurstwaren, in der ihn ab 1880 sein aus England zurückgekehrter Bruder August unterstützte, indem er sich fortan um die kaufmännische Belange des Unternehmens kümmerte. 1882 gelang es Homann in seinem Unternehmen neben der Fleisch- und Wurstwarenherstellung auch Margarine herzustellen, die der französische Chemiker Hippolyte Mège-Mouriès erfunden und ab 1869 unter der Bezeichnung beurre économique vertrieben hatte. Da der Butterersatz geeignet war, den Speisefettbedarf der Bevölkerung zu decken und daher staatlich gefördert wurde, stellte sich bald der wirtschaftliche Erfolg der Firma ein. Flankierende Maßnahmen sorgten für weitere Erfolge: So wurden ab 1890 elektrisch betriebene Maschinen eingeführt und das Werk 1905 nicht nur an die Eisenbahnlinie Osnabrück-Bielefeld angeschlossen, sondern der Zulieferungs- und Fertigwarentransport mit eignen Lokomotiven bewerkstelligt. Gegründete Nebenbetriebe sorgten für eine von fremden Zulieferungsbetrieben weitgehend unabhängige. Produktion. Bald wurde nicht nur das Deutsche Reich mit den Produkten versorgt, sondern auch benachbarte Länder beliefert.
Inschrift: Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.
Dissen am Teuteburger Wald, Gemeindefriehof
Omnibus salutem!